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Ein Blumenstrauß für dein Pferd

von
Susanne Krauzig
zuletzt aktualisiert 31.03.2025
Pferd steht auf einer Wiese und eine Hand gibt ihm einen Löwenzahn
Foto © Frank Lambert shutterstock
Inhaltsverzeichnis

Erstveröffentlichung am 13.03.2025 - Kräuter und Blüten statt gekauften Leckerlis: Pferdeleckerlis aus dem Handel enthalten häufig Inhaltsstoffe, die nicht immer besonders gut für die Gesundheit unserer Vierbeiner sind. Sie bestehen oft hauptsächlich aus Mehl und zuckerhaltigen Zutaten. Manchmal werden ihnen sogar künstliche Aromastoffe zugesetzt. Mir brachte ein Besucher einmal eine Packung Leckerli „in Geschmacksrichtung Apfel“ vorbei. Meine Pferde rümpften die Nase, als sie das künstliche „Grüne-Apfel-Aroma“ rochen. Sie freuen sich mehr über eine Handvoll ihrer Lieblingskräuter oder eine natürliche Süßigkeit wie einen kleinen, essbaren Blumenstrauß. Hier erfährst du, welche Blüten und Blumen du unbedenklich an dein Pferd verfüttern kannst.

Warum sind Pferde so wild auf Süßes?

Manche Pferde scheinen geradezu süchtig nach kleinen Belohnungen wie getrocknete Brotstückchen, Karotten oder Leckerlis zu sein. Auf Kraftfutter trifft das ebenfalls zu. Woran das liegt? Ganz einfach: Bei Pferden ist der Geschmackssinn mindestens dreimal so stark ausgeprägt wie bei Menschen.

 

Ein Pferd schmeckt nicht nur die süße Geschmackskomponente in trockenem Brot, es kann sie auch im Getreide oder in Futtermischungen herausschmecken. Süßes hat viele Kalorien. Menschen, die gerne abnehmen wollen, finden das ziemlich schade. Pferde sind da anderer Meinung: Süßes liefert viel Energie. Das wissen sie instinktiv. Warum also lange auf Heu herumkauen, wenn es doch auch Fast-Food gibt?

 

Heu, das zur Pferdefütterung eingesetzt wird, ist ziemlich kalorienarm. Pferde sollten ja nicht mit energiereichem Gras aus der ersten Heuernte des Jahres gefüttert werden, um die Gefahr von Hufrehe oder EMS zu reduzieren. Stattdessen sollten sie den sogenannten „zweiten Schnitt“ bekommen – also Gras, das erst gemäht wird, wenn es schon stärker verholzt ist. Es enthält dann kaum noch Fruktan (eine Zuckerart) und hat viel weniger Kalorien als junges Gras.

Grüne Wiese und ein weißes Pferdemaul, was Gras und Blüten frisst
Gänseblümchen werden auch gerne von Pferden gefressen
Foto © Wanderlust Media shutterstock.com

Welche Kräuter schmecken unseren Pferden?

Jetzt ist es nicht so, dass Pferde von Natur aus ebenso stark auf Süßes fixiert sind wie kleine Kinder. Sie mögen auch sehr gerne Bitteres: zum Beispiel Mariendistelsamen, Löwenzahn oder Artischocke. Salzige Leckerlis wie Meerfenchel, Seegras, Salzstangen oder Seealgen schmecken ihnen besonders im Sommer, wenn sie viel schwitzen. Stark duftende Pferdekräuter wie Thymian, Lavendel, Rosmarin, Minze oder Salbei werden von Pferden nur in kleinen Portionen gefressen. Und auch nur dann, wenn ihr Organismus gerade deren Wirkstoffe braucht.

 

Was Pferde von Natur aus ungern fressen, sind scharfe Sachen: etwa Kräuter oder Früchte wie Mönchspfeffer oder Mauerpfeffer. Auch Knoblauch, Zwiebeln oder Ingwer werden eher selten pur gefressen. Verstecke solche Heilpflanzen am besten in Kraftfutter oder in einer duftenden Kräutermischung, die viele süße Blüten und Pflanzen enthält. Das gilt auch für extrem bittere Pflanzen wie die Teufelskralle:

Blumen, die Pferde gefahrlos fressen können

Leider sind bei uns in Deutschland die meisten Weiden zu klein und beherbergen nicht mehr die Vielfalt an Pflanzen, die Pferden in freier Natur zur Verfügung steht. Unsere Pferde können sich also nicht mehr ohne Weiteres „selbst verarzten“, um gegen etwaige Pferdekrankheiten vorzubeugen. Umso mehr freuen sie sich über einen Strauß aus Wildkräutern und Blumen, die für Pferde geeignet sind.

 

Diese variieren je nach Saison – genauso wie die Herausforderungen, die der Pferdeorganismus in der jeweiligen Jahreszeit meistern muss. Aber keine Sorge: Selbst wenn eure Weide nur eine Kulturweide ist, kannst du deinem Pferd jederzeit mit einer passenden Kräutermischung die Anpassung an die Herausforderungen seiner Umwelt erleichtern. Ein einziger Blumenstrauß kann das zwar nicht abdecken – aber dein Pferd wird sich trotzdem darüber freuen.

 

Hier eine Liste von Blumen, die viele Pferde gerne fressen:

 

1. Löwenzahn-Blüten

2. Glockenblumen

3. Blüten der Rauen Gänsedistel

4. Taglilien

5. Blüten der Schafgarbe

6. Nachtkerzen-Blüten

7. Primeln

8. Huflattich-Blüten

9. Chrysanthemen

10. Blüten der Wegwarte

11. Kornblumen

12. Gänseblümchen

13. Ringelblumenblüten

14. Mohnblüten

15. Passionsblumen

16. Veilchen

17. Heidekraut-Blüten

18. Taubnesseln

19. Kamille

20. Mädesüß

 

Es gibt natürlich noch viel mehr blühende Kräuter und Blumen, die von Pferden gerne gefressen werden. Allerdings gilt, wie auch beim Menschen: Die Geschmäcker sind verschieden. Mit diesen zwanzig Beispielen kannst du aber schon mal ausprobieren, was deinem Vierbeiner gerade besonders gut schmeckt.

 

Bald gibt es übrigens auf Trabland Steckbriefe zu allen interessanten Pferdekräutern. Wir gehen dabei auch kurz auf die medizinischen Aspekte ihrer Inhaltsstoffe ein. Wenn dein Pferd „wie wild“ auf bestimmte Pflanzen ist, kann es dir dadurch einen Hinweis darauf geben, was sein Organismus anscheinend gerade besonders zu brauchen scheint. Mit einem Klick auf unseren Artikel „Kräuter für Pferde“ kommst du an eine Liste von Pferdekräutern, die wir demnächst für unsere Leser porträtieren.

WEin braunes Pony friss einen bunten Blumenstraß, der in einer Glasvase auf einem Holztisch steht
Sind diese Blumen etwa nicht für mich?"
Foto © Amanda Lakotish shutterstock.com

Blühende Zweige, die Pferde gefahrlos fressen können

So ziemlich jeder freut sich über die blühenden Bäume im Frühling. Pferde fressen besonders gerne Blüten von Bäumen, die später essbare Früchte tragen. Natürlich kannst du jetzt nicht einfach mit deiner Baumschere in eine Obstplantage einmarschieren, um dort leckere Futterergänzungsmittel für dein Pferd zu ernten – mal ganz abgesehen von den Chemikalien, die dort eventuell verspritzt werden. Aber es gibt auch zahlreiche wild wachsende Bäume und Sträucher, die essbare Früchte oder Blüten produzieren.

 

Manche Wildformen unserer Kulturpflanzen haben Stacheln, um ihre Blüten und Früchte vor Fraßfeinden zu schützen. Normalerweise fressen Pferde gerne die Zweigspitzen mitsamt den Blüten. Dadurch profitieren sie auch von den zahlreichen Mineralstoffen in der jungen, saftigen Rinde. Aber bei stacheligen Kandidaten – wie beispielsweise Brombeersträuchern – zupfen sie eher vorsichtig Blüten und zarte junge Triebe ab, deren Stacheln noch ziemlich weich sind.

 

Hier einige Blüten von Bäumen und Sträuchern, die Pferde fressen dürfen, auf einen Blick:

 

• Haselkätzchen

• Fliederblüten

• Blüten des Schwarzen Holunders

• Blüten des Judasbaums

• Weidenkätzchen

• Weißdorn-Blüten

• Blüten vom Holzapfel

• Blüten der Felsenbirne

• Esskastanien- / Maronen-Blüten

• Blüten der Rosskastanie

• Blüten des Erdbeerbaums

• Triebspitzen und Blüten von Tannen

• Triebspitzen und Blüten von Fichten

• Maulbeerbaum-Blüten

• Kornelkirschen-Blüten

Pferdekräuter sicher identifizieren

Selbstverständlich verlangt jetzt niemand, dass du all diese Bäume und Kräuter selbst identifizieren kannst. Du solltest deinem Pferd allerdings nur Pflanzen füttern, die du zweifelsfrei erkennen kannst. Aber im Zweifelsfall kannst du einen Tierheilpraktiker oder einen Apotheker zurate ziehen, wenn du Pflanzen gefunden hast, über deren Identität du dir nicht hundertprozentig sicher bist. So lernst du mit der Zeit immer mehr Pferdekräuter kennen.

Als Alternative kannst du auch Pl@ntNet verwenden, um Pflanzen online zu identifizieren zu lassen. Unter https://identify.plantnet.org kannst du das Foto einer Pflanze mit zahlreichen ähnlichen Fotos privater User vergleichen und identifizieren lassen. Pl@ntNet basiert – ähnlich wie Wikipedia – auf Informationen, die aus der Crowd stammen und die permanent aktualisiert werden. Momentan wird es als die beste virtuelle Möglichkeit zur Identifikation von Pflanzen gelistet.

Fazit: Wissen zum Mitnehmen

Ein Strauß bunter Blumen sieht nicht nur schön aus, er kann auch eine willkommene Abwechslung im Speiseplan deines Pferdes sein. Verwende dazu aber keine Blumen aus dem Blumengeschäft. Bei diesen besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie Spritzgifte oder andere Chemikalien enthalten. Aber bei einem Spaziergang in der Natur findest du problemlos geeignete Blütenpflanzen, die dein Pferd gefahrlos fressen kann. Verwende für deinen Pferde-Blumenstrauß aber nur Pflanzen, die du sicher erkennen kannst.

Redaktionelle Mitarbeit: Nelly Sophie Lönker, Medizinredaktion

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