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Fellwechsel beim Pferd | Welches Futter ist jetzt angesagt?

von
Susanne Krauzig
zuletzt aktualisiert 31.07.2024
Braunes Pferd beim Fellwechsel mit Metallstriegel
Foto © C Marie Schneider
Inhaltsverzeichnis

Langsam hat es sich herumgesprochen, dass der Fellwechsel Pferden viel Kraft abverlangt. Sie müssen zwei Mal im Jahr eine große Menge an Proteinen produzieren. Ihre Haare bestehen aus Keratin und das besteht hauptsächlich aus Proteinen.

Shetland- und Islandpferde, aber auch Tinker und andere stark behaarte Pferderassen haben an manchen Körperstellen bis zu 600 Haare pro Quadratzentimeter. Je nach Haltungsform können sie bis zu 15 Kilo Haare jährlich produzieren. Frag einmal deinen Friseur, wie viel 15 Kilogramm Haare sind… Es kann also durchaus sein, dass du den Fellwechsel deines Pferdes unterstützen solltest.

Redaktionelle Mitarbeit: Nelly Sophie Lönker, Medizinredaktion

Was triggert den Fellwechsel beim Pferd?

Viele Pferdehalter glauben, dass der Fellwechsel bei Pferden von Temperaturreizen abhängt. Tatsächlich wird der Wechsel zwischen Sommerfell und Winterfell aber von der Tageslänge beeinflusst. Die Zirbeldrüse im Gehirn eines Pferdes reagiert auf die Veränderung der Tageslichtstunden und produziert entsprechend mehr oder weniger Melatonin. Dieses Hormon steuert die Fortpflanzung, den Fellwechsel und auch den Schlaf-/Wachrhythmus.

Temperaturreize haben einen Einfluss auf die Dichte und Länge des neu gebildeten Haarkleids. Deshalb haben Offenstallpferde zumeist ein dichteres und längeres Winterfell als Pferde in Boxenhaltung. Wie eine Studie von MS, Ph.D Michelle DeBoer aus dem Jahr 2022 erwiesen hat (https://doi.org/10.1016/j.jevs.2022.104191), ändert auch das Eindecken nichts am Wachstumsrhythmus, sondern wirkt sich nur auf die Länge und Dichte des Winterfells aus.

Was passiert im Pferdeorganismus beim Fellwechsel?

Kurz nach der Tag- und Nachtgleiche (im Herbst am 22. September, im Frühling am 21. März) verändert die Zirbeldrüse die Menge an gebildetem Melatonin. Dadurch wird das Wachstum neuer Haare für das Sommer- oder Winterfell angekurbelt. Diese Haare bilden sich zuerst einmal unter der Haut. Sobald sie lang genug sind, schieben sie die ausfallenden gealterten Haare nach außen. Wenn dein Pferd haart, ist der energieaufwendige Zeitraum der Haarproduktion also schon fast vorbei.

Aufnahme Pferdefell beim Fellwechsel mit einem Metallstriegel
Durch Bürsten/Kämmen erhalten Pferde beim Fellwechsel Unterstützung
Foto © Marie Schneider

Wann den Fellwechsel bei Pferden unterstützen?

Es macht kaum Sinn, den Fellwechsel beim Pferd zu unterstützen, wenn die Produktion der neuen Haare eigentlich schon abgeschlossen ist. Du kannst aber dazu beitragen, dass dein Pferd keine Probleme durch den Fellwechsel bekommt, indem du ihm ab September Zusatzfutter anbietest. Das Winterfell wächst nämlich bis zur kältesten Phase des Winters immer weiter. Laut der weiter oben angeführten Studie ist es in den Monaten Januar und Februar am dicksten. Anschließend fallen langsam die längeren Deckhaare aus – sie haben nur einen Lebenszyklus von drei Monaten.

Wenn du dann im April beim Putzen in einer Wolke aus Haaren verschwindest, trägt dein Pferd unter seinem Wintermantel schon sein Sommerkleid. Der Fellwechsel beim Pferd ist also keine Angelegenheit von ein paar Wochen, sondern findet eigentlich fast rund ums Jahr statt. Pferde verlieren das ganze Jahr über Haare, die immer wieder ersetzt werden. Der beste Zeitraum, um den Fellwechsel bei deinem Pferd zu unterstützen, sind die Monate zwischen September und März, weil dann besonders viel neues Haar produziert werden muss.

 

Stoffwechselstörungen beim Fellwechsel von Pferden

Dein Pferd ist während dem Fellwechsel matt und abgeschlagen? Hustet es vielleicht oder hat angelaufene Beine? Bekommt es fast jeden Winter Mauke? Das alles können Anzeichen dafür sein, dass sein Immunsystem nicht optimal funktioniert. Da der Fellwechsel einem Pferd sehr viel Energie abverlangt, kann es in dieser Zeit unter Umständen zu einem Defizit an Nährstoffen, Mengenelementen und Spurenelementen kommen.

Wild lebende Pferde in freier Natur suchen sich während des Fellwechsels genau das Futter, in dem die passenden Mineralstoffe etc. vorkommen. Da auch das beste Futterangebot unseren „Kulturpferden“ die Artenvielfalt der Natur kaum ersetzen kann, leiden vor allem ältere und geschwächte Pferde in dieser Zeit oft an Mangelerscheinungen. Trotzdem kommt dabei die Bildung des neuen Fells nicht zu kurz – ganz nach dem Motto: „Besser krank werden als erfrieren.“

Geflecktes Pony im Fellwechsel steht im Haufen von Haaren
Fellwechsel beim Pferd findet fast rund ums Jahr statt
Foto © C Marie Schneider

Welches Futter beim Fellwechsel von Pferden?

Was braucht ein Pferd, um Haare zu bilden? Haare bestehen aus Keratin, ebenso wie das Hufhorn. Keratin ist eine extrem stabile Eiweißstruktur, die hauptsächlich aus Proteinen besteht. Außerdem befinden sich in Pferdehaaren auch noch geringe Anteile von Kalzium, Magnesium, Kalium, Schwefel und Phosphor. Hinzu kommen winzige Mengen an Spurenelementen wie Kupfer, Eisen, Zink und Mangan.

Wenn du den Fellwechsel deines Pferdes unterstützen möchtest, solltest du ihm genau die Stoffe zufüttern, die es zur Produktion seiner Haare benötigt. Also genau das, woraus Haare bestehen. An erster Stelle steht da Eiweiß, auch wenn manche Pferdehalter immer noch glauben, dass zu viele Proteine Hufrehe auslösen können. Diese Annahme ist mittlerweile überholt: Sieh dir gern unseren Artikel zum Thema „Hufrehe“ an. Seit Jahrhunderten fütterte man Pferden als Zusatzfutter Hafer. Er ist für Pferde leicht verdaulich und enthält viele pflanzliche Proteine.

Aber vor einiger Zeit geriet das Getreide in die Kritik. Gleichzeitig kamen die unterschiedlichsten Pferde-Müslis auf den Markt… Eins ist sicher: Dein Pferd braucht im Fellwechsel vermehrt eiweißreiches Futter. Wenn du Hafer mit einer hochwertigen Mineralstoffmischung kombinierst, liegst du wahrscheinlich richtig. In gutem Mineralfutter sind riskante Spurenelemente wie Zink nur in unbedenklichen Konzentrationen vorhanden. Um auf auf Nummer Sicher zu gehen, solltest du deinen Tierarzt vor der Verabreichung von Futterergänzungsmitteln um eine Blutanalyse bitten.

Fellwechsel beim Pferd unterstützen mit Hausmitteln

Welche Kräuter eignen sich beim Fellwechsel eines Pferdes? Brennnesseln enthalten viel pflanzliches Protein. Getrocknet brennen sie nicht mehr. Hagebutten enthalten neben Biotin auch Vitamin C. Das brauchen Pferde aber eigentlich nicht, weil ihr Organismus es selbst herstellen kann. Löwenzahn ist reich an Bitterstoffen, welche die Entgiftungsfunktion der Leber unterstützen. Und Ackerschachtelhalm enthält Kieselsäure, die sich positiv auf Haut- und Haarstrukturen auswirkt.

Abgesehen davon tust du deinem Pferd einen großen Gefallen, wenn du ihm im Winter von jedem Spaziergang durch die Natur ein paar frische Äste von ungiftigen Bäumen – auch ohne Laub – mitbringst und in seinem Auslauf aufhängst. Rinde ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Unsere Pferde stürzen sich geradezu auf Kastanienrinde und Rinde von Obstgehölzen. Je nachdem, was ihr Körper gerade braucht, knabbern sie auch gern etwas an der bitteren Eichenrinde oder an Ästen von Nadelbäumen.

Außerdem kannst du dein Pferd im Fellwechsel unterstützen, wenn du es während der Zeit, in der es das Winterfell abstößt, so oft wie möglich putzt. Welche Bürste sich für Pferde im Fellwechsel eignet? Es gibt im Fachhandel spezielle Bürsten, mit denen du die lockere Unterwolle des Winterfells ohne Verletzungsrisiko entfernen kannst.

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