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Altes Pferd füttern | Die richtige Fütterung bei Abmagerung

zuletzt aktualisiert 02.08.2024
Altes Pferd wird von Mann umarmt
Foto © Alena Menshikova shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Wenn Pferde richtig gehalten und gefüttert werden, können Sie uns im Leben eine lange Zeit begleiten.

Häufig kommt es ab einem gewissen Alter jedoch zu Problemen, die meist die Fütterung betreffen. Es herrscht viel Unsicherheit, wie man sein altes Pferd richtig füttert und ausreichend versorgt. Dies kann zum Beispiel zu Gewichtsverlust, dem Verlust von Muskelmasse, zu Trägheit oder zu einer schlechten Haut führen.

Damit dies nicht passiert, folgen in diesem Text ein paar Tipps zur Fütterung des alten Pferdes.

Was kann ich füttern, wenn mein altes Pferd immer dünner wird?

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass ein altes Pferd denselben Bedarf an Grundfutter hat, wie ein jüngeres Pferd. Es gibt keinen festgelegten Schwellenwert, ab dem Pferde als alt gelten. Jedoch würde man ein Pferd ab 20 Jahren umgangssprachlich als Senior betiteln.

Obwohl ältere Pferde denselben Bedarf an Grundfutter haben und nicht automatisch mehr brauchen, um ihr Gewicht zu halten, ist es in der Realität häufig so, dass alte Pferde trotz ausreichender Grundfutterversorgung abnehmen.

Hierfür kann es verschiedene Ursachen geben:

  • Das Pferd nimmt von Anfang an zu wenig Heu/Heulage/Gras auf.
  • das Futter wird nicht ausreichend gekaut und zerkleinert.
  • das Pferd braucht sehr lange zum Raufutter fressen und hat daraus resultierend nicht genug Zeit für eine ausreichend große Aufnahme.
  • das Pferd hat Schmerzen oder Zahnprobleme.
  • das Pferd frisst zu wenig, weil es z.B. wegen einer unpassenden Herdenzusammensetzung nicht ans Futter kommt und/oder zu gestresst ist.
  • Verschiedene Krankheiten, die im Alter auftreten können, können ebenfalls zu einer Minderung des Appetits führen.


Wenn das alte Pferd zu dünn wird, ist es wichtig Heuersatz oder Heuergänzungsprodukte zu füttern, wie zum Beispiel Heucobs oder spezielle seniorengerechte Faserprodukte.

Wichtig hierbei: Wenn das Pferd durch eine zu geringere Grundfutteraufnahme und/oder Verwertung abnimmt, kann dies niemals durch eine Erhöhung der Kraftfutterration ausgeglichen werden. In dem Fall müssen immer Heuersatz- bzw. Heuergänzungsprodukte zum Einsatz kommen.

Welchen Heuersatz gibt es für alte Pferde?

Der typische Heuersatz für alte Pferde, den fast jeder kennt, sind die Heucobs. Heuersatz gibt es aber auch in Form von Flakes oder als lose Faserprodukte, die von der Länge her auf das Gebiss von Senioren angepasst sind. Davon abgesehen, dass Cobs und Flakes aufgrund der Quellfähigkeit immer eingeweicht werden müssen, sollten auch Fasern bestenfalls eingeweicht/angefeuchtet werden, um das Abschlucken zu erleichtern und Schlundverstopfungen zu vermeiden.

Neben den normalen Heuersatzprodukten gibt es auch noch Futter, die als Heuergänzung dienen. Diese können zum Teil zum Einsatz kommen, wenn das Pferd die Heuration zwar nicht mehr vollständig frisst, aber immer noch einen gewissen Teil des Grundfutterbedarfs über normales Heu decken kann.

Möglichkeiten hier wären z.B. Luzernecobs oder Rübenschnitzel. Bei Rübenschnitzeln sollte auf den Zuckergehalt geachtet werden. Das bedeutet, melassefreie Rübenschnitzel sind vorzuziehen. Auch als Heuergänzung kann man natürlich ganz normale Heucobs einsetzen.

Pferdefutter Heucobs
Pferdefuttermittel Heucobs
Foto © Olechka-S shutterstock.com

Wieviel Heucobs füttere ich meinem alten Pferd?

Zu einer genauen Menge an Heucobs kann man im Endeffekt gar nicht raten. Ein Pferd sollte mindestens 1,5 bis 2 kg Heu je 100 kg Körpergewicht und Tag aufnehmen.

Am besten ist es durch Ein- und Rückwiegen die gefütterte Menge Heu der Menge Heu, die übrig bleibt, gegenüberzustellen. So kann man die genau aufgenommene Heumenge bestimmen. Die Differenz, die dann fehlt, muss durch Heuersatz-/Heuergänzung aufgefangen werden.

Häufig kann die genau aufgenommene Futtermenge nicht bestimmt werden, weil die Pferde zum Beispiel in einer Herde stehen oder zusätzlich Zugang zu einer Weide haben. Dann muss man als Pferdebesitzer einfach auf eine regelmäßige Zahnkontrolle achten und das Fressverhalten des Pferdes sowie seine Körperkonstitution gut beobachten, um entsprechend mit Heuersatz reagieren zu können.

Häufig wird unterschätzt, dass durchaus mehrere Kilo Heucobs verteilt auf mehrere Mahlzeiten am Tag nötig sein können, damit das Pferd sein Idealgewicht hält.

Welches Mineralfutter kann ich meinem alten Pferd füttern?

Häufig haben ältere Pferde einen leicht erhöhten Mineralstoffbedarf. Hier muss man also darauf achten, ein bedarfsdeckendes Mineralfutter zu wählen.

Um die Auswahl etwas zu erleichtern, gibt es bereits von diversen Herstellern spezielle Seniormineralfutter.

Vor allem eine ausreichende Versorgung mit Spurenelementen ist wichtig. Alte Pferde haben häufiger Probleme mit der Haut und dem Fellwechsel, weswegen eine ausreichende Zinkversorgung eine entscheidende Rolle spielt.

Ein weiteres Phänomen bei alten Pferden ist eine schlechtere Bemuskelung. Dann kann es Sinn machen entweder ein Mineralfutter mit Aminosäuren oder zusätzlich zum Mineralfutter ein Ergänzungsfutter mit Aminosäuren zu füttern.

Pferdefuttermittel Mineralfutter
Pferdefuttermittel Mineralfutter
Foto © Martins Vanags shutterstock.com

Welches Futter kann ich meinem alten Pferd für den Muskelaufbau füttern?

Da sich alte Pferde mit dem Muskelaufbau meist schwertun, sollte man sie mit einer passenden Fütterung unterstützen.

Wichtig zu sagen: Muskelaufbau kann nur mit einem entsprechenden Training stattfinden, man kann Muskeln nicht „anfüttern“. Trotzdem ist es wichtig, dem Körper alle nötigen Nährstoffe für einen funktionierenden Muskelstoffwechsel zur Verfügung zu stellen - vor allem im Alter.

Wichtig sind in dem Zusammenhang vor allem die essenziellen Aminosäuren, die der Körper selbst nicht herstellen kann. Aminosäuren sind die Bausteine von Eiweißen. Eine eiweißreiche Fütterung allein führt jedoch nicht unbedingt zum Ziel, da es nicht nur auf die Eiweißmenge, sondern auch auf die Qualität des Eiweißes ankommt.

Hochwertige, dünndarmverdauliche Eiweiße sind für das Pferd besser verwertbar. Davon abgesehen muss man beachten, nicht blind hohe Eiweißmengen zu verfüttern, um Leber und Niere nicht zu belasten. Je nach individueller Situation kann es mehr Sinn machen ein Ergänzungsfutter zu geben, dass gezielt die Aminosäuren enthält, die im Heu häufig knapp sind: Methionin, Lysin und Threonin.

Mehrere Pferde im Stall während der Pferdefütterung mit Heu
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FAZIT

Insgesamt unterscheidet sich die Fütterung des alten Pferdes von den Grundzügen her nicht deutlich von der Fütterung jüngerer Pferde. Ausreichend Raufutter bildet auch hier die Basis, wobei ein teilweiser oder vollständiger Austausch, zum Beispiel durch Heucobs, nötig sein kann.

Durch eine veränderte Aufnahmefähigkeit, können alte Pferde einen etwas höheren Bedarf an Mikronährstoffen haben, was bei der Wahl des Mineralfutters beachtet werden sollte. Um den Muskelstoffwechsel, vor allem im Alter, zu unterstützen, muss eine bedarfsdeckende Versorgung mit dünndarmverdaulichem Eiweiß bzw. essenziellen Aminosäuren sichergestellt sein.

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