Erste Hilfe beim Pferd: Tipps für den Notfall

Hier haben wir die wichtigsten Notfall-Maßnahmen zur Ersten Hilfe bei Pferden mit wenigen Worten zusammengefasst, damit du eine grobe Orientierungshilfe hast.Wenn du den Link im jeweiligen Abschnitt anklickst, kommst du auf die ausführliche Version des entsprechenden Themas mit der Beschreibung von Ursachen, Symptomen, Erste Hilfe Maßnahmen, Diagnose, Behandlung und mehr.

Arterielle Blutung – unstillbare Blutung

• hellrotes Blut tritt stoßweise aus einer Wunde aus
• Wunde hört nicht auf zu bluten

Erste Hilfe bei Pferden mit starken Blutungen: Dem Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt möglichst einen Druckverband anlegen. Nicht abnehmen, falls er durchgeblutet ist, sondern einen weiteren Verband darüber anlegen. Wenn aufgrund der Lage der Verletzung kein Druckverband möglich ist, eine sterile Kompresse auf Polsterwatte legen und fest auf die Wunde drücken. Nicht abbinden, Risiko von Folgeschäden.

Ataxie – plötzlich auftretend

• auffallend unnatürliche Bewegungen
• eventuell Orientierungslosigkeit

Erste Hilfe bei Pferden mit plötzlicher Ataxie: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt an einen Ort mit geringem Verletzungsrisiko bringen, es beruhigen und es permanent beobachten.

 Atemnot – Atemgeräusche

• rasselnde oder pfeifende Atemgeräusche
• weit geöffnete Nüstern im Stand
• „Aufziehen“: Luft durch Muskelkraft aus der Lunge pressen

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​​​​​​​Erste Hilfe bei Pferden mit Atemnot – auch bei COPD: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt an ruhigen, staubfreien Ort bringen und beruhigen. Nach Absprache mit dem Tierarzt eventuell Inhalator mit steriler Kochsalzlösung einsetzen.

Druse – Verdacht auf

• Fieber
• Atemnot
• Nasenausfluss
• Husten
• geschwollene Lymphknoten

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Erste Hilfe bei Pferden im Falle eines Verdachts auf Druse: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt isolieren. Druse ist hochansteckend.

Durchfall – stark wässerig

• wässeriger Kot läuft oder spritzt aus dem After

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Erste Hilfe bei Pferden mit starkem Durchfall: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt an einen Ort ohne Futter bringen. Wasser anbieten, nach Absprache mit dem Tierarzt auch Elektrolyte, Salzwasser oder Colosan.

Fieber > 39 °C

• Abgeschlagenheit
• Appetitlosigkeit
• erhöhte Temperatur

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Erste Hilfe bei Pferden mit Fieber: Fieber kann ein Anzeichen einer ansteckenden Infektionskrankheit wie beispielsweise Influenza  sein. Deshalb das Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt isolieren. Bei extrem hohem Fieber nach Absprache mit dem Tierarzt die Beine kühlen.

Hufrehe

• Pferd verlagert sein Gewicht auf die Trachten
• typische Rehehaltung
• Schmerzgesicht
• in Extremfällen Festliegen

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Erste Hilfe bei Pferden mit Hufrehe: ​​​​​​​Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt an einen Ort mit weichem Untergrund bringen. Nach Absprache mit dem Tierarzt die betroffenen Hufe kühlen.

Kolik

• Pferd schaut in Richtung Bauch
• Pferd tritt gegen seinen Bauch
• Pferd versucht erfolglos zu äppeln
• Schwitzen
• Schmerzgesicht
• Wälzen
• im Extremfall Festliegen

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Erste Hilfe bei Pferden mit Kolik: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt an der Hand spazieren führen. Pausen machen und eventuelles Wälzen nicht gewaltsam unterdrücken. Nicht fressen lassen. Nach Absprache mit dem Tierarzt eventuell Colosan geben.

Kreuzverschlag und PSSM

• dunkler oder brauner Urin
• Pferd weigert sich zu laufen
• Pferd geht total verkrampft
• Schmerzgesicht
• häufig bei Belastung nach einem Ruhetag

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Erste Hilfe bei Pferden mit Kreuzverschlag oder PSSM: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt am Rücken warm eindecken. Nicht mit Gewalt zur Bewegung zwingen.

Lahmheit – hochgradige

• Pferd geht auf drei Beinen
• Pferd steht auf drei Beinen

Erste Hilfe bei Pferden mit plötzlicher starker Lahmheit: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt – wenn möglich – an einen ruhigen Ort bringen und es beruhigen. Ausgeprägte Lahmheit kann auf typische Verschleißerscheinungen wie zum Beispiel das Hufrollensyndrom oder Arthrose hinweisen, kann aber auch ein Indikator für akute Notfälle wie einen Griffelbeinbruch oder andere Frakturen sein.

Nageltritt oder Pfählungswunden

• punktförmige Verletzung mit längerem Stichkanal
• verursacht durch spitze Fremdkörper
• unter Umständen steckt Fremdkörper noch in der Wunde

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Erste Hilfe bei Pferden mit Nageltritt oder Pfählungswunden: Bei Pfählungswunden möglichst den Fremdkörper bis zum Eintreffen vom Tierarzt in der Wunde belassen und nur durch rundum führende Bandagen stabilisieren. Bei einem Nageltritt vor dem Entfernen des Nagels Fotos mit dem Handy aufnehmen und den Stichkanal markieren. Abklären, ob gültiger Tetanusschutz besteht. Sorge dafür, dass sich in deiner Erste Hilfe Tasche ein Permanent Marker befindet.

Nasenbluten

• hellrotes Blut tropft aus den Nüstern
• kann Symptom einer Luftsackmykose sein
• unter Umständen lebensbedrohlicher Notfall

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​​​​​​​Erste Hilfe bei Pferden mit Nasenbluten: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt an einen ruhigen Ort bringen und beruhigen. Als Leitsymptom einer lebensbedrohlichen Luftsackmykose solltest du auch scheinbar harmloses Nasenbluten unbedingt ernst nehmen. Sofort Tierarzt oder tierärztlichen Notdienst kontaktieren.

Schlundverstopfung

• schaumiger Nasenausfluss
• zumeist mit Futterteilchen vermengt
• Schmerzgesicht oder Panik
• eventuell Schwitzen und/oder Zittern
• eventuell gesenkter Kopf

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Erste Hilfe bei Pferden mit Schlundverstopfung: Pferd bis zum Eintreffen vom Tierarzt nicht füttern oder tränken. An ruhigen Ort bringen. Beruhigen und das Tier dazu animieren, den Kopf abzusenken.

Wir veröffentlichen diesen Beitrag, um Pferdehaltern einen Überblick zum Thema "Erste Hilfe bei Pferden" zu verschaffen. Bei den hier gelisteten Krankheiten und/oder Verletzungen handelt es sich nicht um eine vollständige Liste von Zuständen, bei denen Erste Hilfe notwendig werden könnte. Auch bei den angeführten Erste-Hilfe-Maßnahmen handelt es sich lediglich um Vorschläge, nicht um Instruktionen. Wir betonen hier ausdrücklich noch einmal, dass der erste Schritt jeder Ersten Hilfe bei Pferden die Kontaktaufnahme mit einem Tierarzt oder dem tierärztlichen Notdienst ist.