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Mönchspfeffer fürs Pferd: vielseitig und überzeugend

zuletzt aktualisiert 23.09.2024
Viele grüne Pflanzen mit lila Blüten
Foto © Susanne Krauzig
Inhaltsverzeichnis

Von Christina Meier  Bereits im Mittelalter kannte man den Mönchspfeffer, der seiner Zeit unter anderem zur Beruhigung eines übermäßigen Sexualtriebes bei im Zölibat lebenden Mönchen eingesetzt wurde. Heute ist das Anwendungsgebiet dieser Heilpflanze jedoch wesentlich breiter gefächert.

In der Tierheilkunde wird Mönchspfeffer für Pferde, Hunde und andere Tiere empfohlen, um den Hormonhaushalt zu harmonisieren. Es geht also längst nicht mehr darum, den natürlichen Geschlechtstrieb von Pferd, Hund oder auch Mensch zu unterdrücken, sondern um die Wiederherstellung eines aus dem Takt geratenen Gleichgewichts.

Mönchspfeffer für Pferde – was ist das?

Der Mönchspfeffer wächst als Strauch oder Baum heran und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und dem Westen Asiens. Seine Wuchshöhe beträgt zwischen 5 und 6 Meter. Er entwickelt im Sommer lilafarbene Blüten, aus welchen sich im Herbst dann die begehrten dunkelbraunen Früchte – der eigentliche Mönchspfeffer – entwickeln. Über diese Pflanze und ihre Früchte ranken nicht nur zahlreiche Mythen und Geschichten. Denn der Mönchspfeffer hat sich in der Tier- und Humanmedizin einen Namen als Hormon-ausgleichende Heilpflanze gemacht.

Rate mal, woher diese kleinen, kugeligen Früchte ihren außergewöhnlichen Namen haben! Nomen est Omen, sage ich da nur. Denn im Mittelalter bekamen die Mönche den Mönchspfeffer nicht nur zum Würzen ihrer Speisen gereicht, sondern in erster Linie als Anaphrodisiakum. Man nimmt an, dass er unter anderem eine hemmende Wirkung auf den männlichen Testosteron-Spiegel ausübt. Heute gibt es auch Extrakte von Mönchspfeffer für Pferde, die ebenfalls ein aus dem Gleichgewicht geratenes Hormonsystem beruhigen sollen.

Was bewirkt Mönchspfeffer beim Pferd?

Mönchspfeffer soll bei Pferden den Stoffwechsel und Hormonhaushalt regulierend beeinflussen und wird daher unter anderem beim Cushing-Syndrom eingesetzt. Auch bei aggressivem Verhalten von Hengsten und rossigen Stuten soll die Pflanze helfen. Auf Wallache soll sich die Heilpflanze ebenfalls beruhigend auswirken. Vor allem sehr spät kastrierte Wallache, die hormonell bedingte Hengstallüren an den Tag legen, scheinen von flüssigem Mönchspfeffer für Pferde zu profitieren. Doch ob Mönchspfeffer für Stuten, Hengst oder Wallach: Auf die richtige Dosis kommt es an.

Mönchspfeffer soll sich günstig auf eine übermäßige Produktion der für den Geschlechtstrieb verantwortlichen Hormone auswirken und seine beruhigende Wirkung daher sowohl bei (dauer)rossigen Stuten als auch geschlechtlich überreizten Hengsten und Wallachen ausüben können. Dass ein Übermaß dieser Hormone auch ein aggressives oder zickiges Verhalten fördert, hast du sicherlich schon bemerkt. Daher kann Mönchspfeffer bei einem Wallach, der aufgrund noch vorhandener Rest-Hormon-Produktion ein typisches Hengstverhalten zeigt, genauso gut wirken wie bei einem Hengst oder einer "zickigen" Stute.

Mönchspfeffer beim Wallach

Wenn dein Wallach sich in einer gemischten Herde wie ein Hengst benimmt und sein Verlangen auch mittels ausgeschachtetem Schacht verdeutlicht, ist er kaum für einen gemeinsamen Koppelgang mit Stuten geeignet. Denn bei jedem seiner recht wilden Deckversuche kann es sowohl bei der Stute als auch bei ihm selbst zu vielfältigen Verletzungen kommen. Du solltest ihn dann besser mit anderen Wallachen auf die Weide stellen. Was aber, wenn der entmannte Mann dann versucht, diese zu bespringen?

Das kommt leider immer wieder einmal vor – beispielsweise, wenn die Kastration sehr spät oder nicht vollständig durchgeführt wurde und der lüsterne Wallach trotz Kastration noch Sexualhormone produziert. Daneben können auch rein psychische Ursachen ein solches Verhalten zur Folge haben. Dopingrelevante Hormonbehandlungen sind in den seltensten Fällen indiziert und für eine längere Behandlung ohnehin nicht empfehlenswert. Dagegen kannst du ein Mittel aus Mönchspfeffer beim Wallach  unbesorgt für einige Wochen einsetzen, dann pausieren und die Behandlung wiederholen.

Viele grüne Pflanzen mit weißen Blüten
Mönchspfeffer wächst als Strauch oder Baum heran
Foto © Susanne Krauzig

Mönchspfeffer bei der Stute

Da Mönchspfeffer für Pferde jeden Geschlechts geeignet sein soll, um einen durcheinander geratenen Hormonhaushalt in sein ursprüngliches Gleichgewicht zu bringen, kannst du ihn auch rossigen oder dauerrossigen Stuten verabreichen. Hier soll er hormonell bedingte Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise Bissigkeit günstig beeinflussen können und für mehr Gelassenheit und Ruhe sorgen – vorausgesetzt, es liegen keine ernsthafteren Beschwerden bei der Stute vor. Ist die Stute also ansonsten gesund, kann Mönchspfeffer für Pferde zur ganzheitlichen Entspannung deiner rossigen Stute beitragen.

Ist deine Stute länger als eine ganze Woche rossig, liegt meist ein Hormonungleichgewicht vor, welches eine dauerhafte oder langanhaltende Rosse begünstigt. Die kann durch das Alter, außergewöhnliche klimatische Bedingungen oder andere, äußere Faktoren bedingt sein. Können ernsthafte Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden, kann der Einsatz von Mönchspfeffer für Pferde durchaus eine empfehlenswerte Alternative darstellen. Wenn du mit Mönchspfeffer Pferde oder andere Tiere behandeln möchtest, solltest du jedoch auf eine hochwertige Qualität des gewählten Produktes achten.

Das Equine Cushing Syndrom

Bei Pferden oder Ponys, die unter Cushing Syndrom (ECS) leiden, liegt dies an einer krankhaft überhöhten Bildung des Hormons Adrenocorticotropin (ACTH), was wiederum verschiedene Ursachen haben kann. Manchmal ist die Ursache ein Tumor an der Hypophyse, manchmal ist es enormer physischer und/oder psychischer Stress oder eine mangelhafte Reaktion auf den Botenstoff Dopamin. Doch auch eine dauerhaft erhöhte Histaminausschüttung kann das ECS auslösen. Die Folgen sind ein Zuviel des körpereigenen Stresshormons Cortisol, was wiederum zu etlichen Folgeerkrankungen führen kann.

Pferde mit ECS oder auch dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) bekommen unter anderem oft Hufrehe, besitzen eine schlechte Immunabwehr, leiden bei gleichzeitig dickem Hängebauch unter Gewichts- und Muskelverlust und zeigen Anzeichen eines Diabetes mellitus. Neben einer entsprechenden Medikation scheinen auch hier Mönchspfeffer-Präparate geeignet zu sein, den Hormon- und Neurotransmitter-Haushalt günstig zu beeinflussen. Daher kommt der Mönchspfeffer bei Pferden mit Cushing immer häufiger zu Einsatz. Ebenso viele Vorteile soll der Mönchspfeffer für ein Pferd mit EMS haben.

Pflanze mit langen grünen Blättern und grünen erbsenförmigen knospen
Bezüglich der Darreichungsform von Mönchspfeffer hast Du die Wahl zwischen Pellets, Tabletten, Tropfen und flüssig
Foto © c Susanne Krauzig.com

Wie viel Mönchspfeffer pro Tag und Pferd

Neben der Suche nach einem hochwertigen Produkt stellt sich die Frage, wie denn bezüglich Mönchspfeffer für Pferde die Dosierung aussieht und wie lange Mönchspfeffer Pferden verabreicht werden darf. Die Dosierung von Mönchspfeffer bei Pferden  hängt von der Größe und dem Gewicht deines Pferdes und von der jeweiligen Darreichungsform und Konzentration des Produktes ab. Du hast die Wahl zwischen Pellets, Tabletten, Mönchspfeffer Tropfen und dem Klassiker unter den Mönchspfefferprodukten für die Stallapotheke: Mönchspfeffer flüssig für Pferde.

Großpferde erhalten für höchstens 12 Wochen am Stück zwischen 15 und 20 Gramm Mönchspfeffer täglich, für Kleinpferde und Ponys reicht die Hälfte aus. Bei sämtlichen Produkten mit Mönchspfeffer für Pferde solltest du dich unbedingt an die Dosierungsanweisungen auf der Verpackung halten, da die Dosierung von der individuellen Konzentration abhängt. Dies gilt ebenso, wenn du Mönchspfeffer neben Pferden auch anderen Tieren verabreichst. Trächtige oder laktierende Stuten sollten aufgrund des Einflusses auf den Hormonhaushalt keinen Mönchspfeffer erhalten.

Kann man Mönchspfeffer überdosieren beim Pferd?

Auch beim Mönchspfeffer für Pferde gilt natürlich: Die Dosis macht das Gift. So kannst du Mönchspfeffer bei Pferden, wenn auch eher selten, durch zu hohe oder zu häufige Gaben überdosieren. Halte dich daher stets an die Empfehlungen deines Tierarztes und die Anweisungen auf der Verpackung, wenn du Mönchspfeffer für Pferde als Futterergänzungsmittel verwendest.

Halte dich anfangs an den Leitsatz: Weniger ist mehr und beobachte die Reaktionen deines Pferdes nach jeder einzelnen Gabe Mönchspfeffer für Pferde. Um Überdosierungen zu vermeiden, solltest du die Höhe und Dauer der Gaben mit dem Tierarzt absprechen. Mönchspfeffer für Pferde solltest du am besten langsam und anfangs in niedrigen Dosen einführen, da manche Pferde recht sensibel darauf reagieren und sich der Organismus erst langsam an die Wirkstoffe gewöhnen muss.

 

Bäume und Sträucher mit lila Blüten
Mönchspfeffer für Pferde wird empfohlen, um den Hormonhaushalt zu harmonisieren
Foto © Susanne Krauzig

Mönchspfeffer Pferd Nebenwirkungen

Bei sehr sensiblen Pferden kann Mönchspfeffer für Pferde auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. In einem solchen Fall kann es statt zur gewünschten Beruhigung zu einer vermehrten Reizbarkeit oder zur völligen Teilnahmslosigkeit kommen. Dein Pferd kann zudem Magen-Darm-Probleme entwickeln oder mit juckendem Ausschlag reagieren. Natürlich kann ein Zuviel an Mönchspfeffer bei Pferden – aufgrund seiner Dopamin-ähnlichen und Hormon-regulierenden Wirkung – auch hormonelle Störungen hervorrufen.

Doch nicht immer sind neu auftretende Symptome auf die Einnahme von Mönchspfeffer für Pferde zurückzuführen.

Fallen dir in dem Zeitraum, in welchem du deinem Liebling Mönchspfeffer für Pferde verabreichst, neue, unerklärliche Symptome auf, informiere am besten gleich deinen Tierarzt. Setz die Mönchspfeffer-Gaben ab, um zu schauen, ob die Symptome daraufhin verschwinden. Bleiben die unerklärlichen Symptome jedoch weiterhin bestehen, muss von tierärztlicher Seite aus eine andere Ursache ermittelt werden. Ohnehin kommt es eher selten und nur bei sehr sensiblen Tieren oder Dosierungen in unüblicher Höhe zu unerwünschten Nebenwirkungen durch Mönchspfeffer für Pferde.

 

Wie schnell wirkt Mönchspfeffer beim Pferd?

Eine einzige Gabe Mönchspfeffer für Pferde kann noch keinen anhaltenden Prozess in Gang setzen. Im Gegenteil: Mönchspfeffer – ob als Pellets, in flüssiger Form oder als Tabletten – sollte über mehrere Wochen verabreicht werden, damit es nach und nach seine Hormon-regulatorischen Eigenschaften entfalten kann. Nach etwa 4 bis 6 Wochen solltest du jedoch bereits eine Verbesserung des Befindens deines Pferdes beobachten können. Mönchspfeffer wird in der Regel jedoch nicht dauerhaft gegeben, sondern wird eher Kur-ähnlich und nur bei Bedarf eingesetzt.

Meistens empfiehlt sich ein Behandlungszeitraum von etwa 12 Wochen. Nach einer gewissen Karenzzeit von einigen Wochen kannst du – natürlich ebenfalls nur bei Bedarf – erneut Mönchspfeffer für Pferde zufüttern. Bis sich der Hormonhaushalt deines Pferdes umgestellt hat, dauert es einige Zeit. Eine drastische, sofort sichtbare Änderung, wie sie bei Hormonsenkenden veterinärmedizinischen Präparaten stattfindet, solltest du bei einer Fütterung mit Mönchspfeffer bei Pferden nicht erwarten. Denn Mönchspfeffer gilt als sanftes Futterergänzungsmittel, welches seine Vorteile erst nach und nach entwickelt.

 

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