Von Christin Großmann - Der Pinto zeichnet sich durch seine markante Plattenscheckung aus und wird weltweit im Rahmen einer Farbzucht gezüchtet. Dabei kann er als Warmblüter, Vollblüter, Pony oder Kaltblut auftreten.
Ursprünglich stammt er von spanischen Pferden ab, entwickelte sein heutiges Erscheinungsbild aber erst nach der Besiedlung amerikanischer Gebiete, durch die Kreuzung mit den einheimischen, gescheckten Pferden.
Seine Talente liegen im Reit- und Fahrsport, erstrecken sich rassebedingt aber auch in andere Bereiche, inklusive des Turniersports.
Herkunft: Spanien/Amerika, mit weltweiter Zucht
Größe: mindestens 120 cm
Gewicht: variiert nach Rasse
Höchstalter: variiert nach Rasse
Fellfarbe: ausschließlich Plattenscheckung in Schwarz oder Braun
Körperbau: harmonischer und korrekter Körperbau eines Großpferdes oder Ponys, mit ausdrucksvollem Kopf und lebhaften Augen
Charakter: unkompliziert, zuverlässig und nervenstark
Eignung: Reit- und Fahrsport, rassebedingt aber auch in anderen Bereichen, inklusive des Turniersports
Der Pinto stammt ursprünglich von spanischen Pferden ab und wurde im Rahmen der Besiedlung Übersee nach Amerika transportiert. Dort wurde er mit einheimischen, meist gescheckten Pferden (zum Beispiel Paint Horse) gekreuzt, wodurch die markante Plattenscheckung entstand.
Die Bezeichnung Pinto leitet sich dabei von den spanischen Wörtern "Pinta" (Fleck) und "Pintado" (bunt gefleckt) ab und beschreibt stark gescheckte Pferde oder Ponys. Der Pinto selbst ist also keine eigenständige Rasse, sondern eine Farbzucht, für welche die Methode der Reinzucht mit offenem Zuchtbuch angewandt wird. Zum Erreichen des Zuchtziels können verschiedene Pferderassen einbezogen werden. Zu den offiziell zugelassenen zählen unter anderem:
-American Saddlebred Horse
-Bayrisches Warmblut
-Belgisches Warmblut
-Falabella
-Mecklenburger Kaltblut
-Palominos
-weitere europäische Rassen
Der Pinto kann also aus jeder Pferderasse herausgezüchtet werden. Für einen Eintrag in das Zuchtbuch muss jedoch mindestens ein Elternteil die markante Plattenscheckung aufweisen. Der sogenannte Tigerschecke ist bei dieser Reinzucht nicht zulässig. Bei Fohlen ist die auffällige Plattenscheckung bereits am Tag der Geburt erkennbar.
Ein Pinto wird als zuverlässiges und umgängliches Pferd beschrieben, der zusätzlich eine enorme Nervenstärke aufweist. Sein ausgeglichenes Temperament überzeugt ebenfalls und macht ihm zum perfekten Freizeitpferd. Seine Robustheit, die körperliche Belastbarkeit sowie die gute psychische Gesundheit zeichnen diese besondere Zucht ebenfalls aus.
Generell können beim Charakter eines Pintos rassespezifische Besonderheiten auftreten, bedingt durch die Kreuzung verschiedener Pferderassen.
Pintos können unabhängig einer bestimmten Rasse, mit dem Körperbau eines Vollbluts, Warmbluts, Kaltbluts oder Ponys auftreten. Erwünscht ist dabei ein harmonischer Körperbau mit ausdrucksvollem Kopf, lebhaften und freundlichen Augen, die von nicht zu großen Ohren ergänzt werden. Hinzu kommen ein gut geformter, mittellanger Hals, große und schräg gelagerte Schultern, ein ausgeprägter Widerrist, ein mittellanger und ebenfalls gut bemuskelter Rücken, eine ausreichende Brusttiefe sowie eine muskulöse Kruppe. Sein hoch angesetzter Schweif, mittelgroße Fesseln und Hufe sowie die korrekte Gliedmaßenstellung gehören ebenfalls zum Zuchtziel. Beim Stockmaß gibt es keine festgelegte Spanne, jedoch darf das Mindestmaß von 120 cm nicht unterschritten werden.
Im Vordergrund des Aussehens steht bei dieser Farbzucht natürlich die Fellzeichnung. Um offiziell als Pinto bezeichnet zu werden, muss das entsprechende Pferd also eine braune oder schwarze Plattenscheckung aufweisen. Diese wird zwischen Overo und Tobiano unterschieden. Bei der rezessiven Overo-Scheckung gehen die weißen Partien von der Seite aus, ohne Kreuzung an der Rückenlinie. Zudem wirken hier die Übergänge sehr unruhig, fast schon zerrissen. Auffällig ist dabei auch der meist völlig weiße Kopf und einfarbige Beine. Die dominante Tobiano-Scheckung weist hingegen klare Konturen, eine deutliche Kreuzung im Bereich der Rückenlinie durch weiße Partien und zweifarbige Beine auf. Auch das Langhaar wird mehrheitlich durch zwei Farben geprägt.
Der Pinto ist vielfältig einsetzbar und eignet sich hervorragend als Reit- und Fahrpferd im Freizeitbereich. Abhängig von seiner jeweiligen Rassenabstammung kann er zudem eine spezifische Eignung aufweisen. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz im Westernreitsport, bei Shows sowie im Spring- und Dressursport. Auch als Gangpferd kann der Pinto eine entsprechende Eignung aufweisen.
Pintos gelten im Allgemeinen als unkompliziert und robust, was ihre Haltung enorm erleichtert. Neben ausreichend Bewegung im Alltag freut sich der Pinto über tägliche Fell- und Hufpflege, Kontakt zu Artgenossen und regelmäßige Auszeiten auf der Weide.
Je nach Rasse sind verschiedene Haltungsformen möglich, wobei eine Offenstallhaltung generell zu bevorzugen ist. Bei einigen Rassen, zum Beispiel dem Shetland Pony, ist sogar eine ganzjährige Weidenhaltung möglich. Auch die Fütterung richtete sich nach der jeweiligen Rasse und sollte auf den entsprechenden Bedarf des Pferdes abgestimmt werden. Eine hohe Qualität bei Rau- und Kraftfutter sind natürlich Voraussetzung.
Aufgrund der Kreuzung verschiedener Pferderassen kann es bei einem Pinto zu unterschiedlichen Erbkrankheiten kommen. Bei der entsprechenden Ermittlung ist es wichtig, die jeweilige Abstammung des Pferdes genau zu kennen. Für einen allgemein guten Gesundheitszustand ist neben der artgerechten Haltung natürlich die regelmäßige tierärztliche Versorgung und Kontrolle durch einen Hufschmied wichtig.
Unterschieden wird der Pinto in sechs verschiedene Sektionen, welche eine Kategorisierung bei der Farbzucht erleichtern sollen.
Pinto-Warmblut: Ein Pinto-Warmblut wird auch Pinto-Hunter genannt und weist ein Stockmaß von mindestens 158 cm auf. Seine Fähigkeiten und Talente liegen vorrangig im Bereich der klassisch-englischen Reitkunst.
Pinto-Pleasure: Ein Pinto-Pleasure weist einen deutlich erkennbaren Vollbluteinfluss auf und entspricht dem äußeren Erscheinungsbild eines eleganten Arabers. Er ist in allen Bereichen der Reitkunst einsetzbar.
Pinto-Stock: Ein Pinto-Stock ist der wohl bekannteste Pinto-Vertreter und weist einen quadratischen, mittelgroßen Körperbau auf. Er ist dem Erscheinungsbild nach ein typischer Vertreter des Westernreitsports und beweist dort entsprechende Talente und Fähigkeiten.
Pinto-Kleines Reitpferd: Ein Pinto-Kleines Reitpferd weist den typischen Körperbau eines mittelgroßen Pferdes mit einem Stockmaß von 148 bis 157 cm auf. Dabei stammt er zu einer Hälfte von einem Warmblut und zur anderen Hälfte von einem Pony ab. Seine Talente liegen in den Bereichen der Dressur und des Springsports.
Pinto-Pony: Ein Pinto-Pony weist ein Stockmaß von 120 bis 148 cm auf und entspricht dem Erscheinungsbild eines Deutschen Reitponys. Talente beweist es als klassisches Freizeitpferd, in der Dressur oder im Springsport.
Pinto-Gangpferd: Ein Pinto-Gangpferd verfügt neben den typischen Grundgangarten auch weitere Gangarten, wie den Pass oder den Tölt. Mit diesem Talent wird es häufig als Show- oder Wanderpferd eingesetzt.
Bis heute sind Pintos vor allem als typische Pferde der amerikanischen Ureinwohner bekannt, da diese eine Vorliebe für Tiere mit besonderen Fellzeichnungen hatten. In Zuchtkreisen sind zudem die Warmbluthengste "Karabin", "Samber" und "Ico" bekannt, die alle drei die markante Plattenscheckung aufweisen. Aus Buch sowie Film und Fernsehen dürfte zudem Wendys Stute "Miss Dixie" bekannt sein, die über viele Jahre hinweg kleine Pferdefans begeisterte.
Der Pinto ist keine eigenständige Pferderasse, sondern eine Farbzucht mit dem Hauptmerkmal der braunen oder schwarzen Plattenscheckung. Er zeichnet sich durch ein unkompliziertes und ausgeglichenes Wesen aus und gilt aufgrund seiner Nervenstärke als ideales Reit- und Fahrpferd.
Sein optisches Erscheinungsbild wird von den rassetypischen Eigenschaften der Elterntiere bestimmt, wobei neben dem klassischen Warmblut, Pony, Vollblut oder Kaltblut auch Mischformen möglich sind.
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