Trabland
  • Mediadaten
  • Shop
  • Über uns

Paint Horse: Westernpferd mit Scheckmuster

von
Claudia Becker
zuletzt aktualisiert 24.09.2024
Ein braun-weiß geschecktes Paint Horse auf Wiese
Foto © www.MartinaBurianova.cz shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Paint Horses

Erstveröffentlichung am 08.12.2023 Du bist Freizeit- oder Westernreiter und liebst gescheckte Pferde? Das American Paint Horse ist ein buntes Westernpferd aus den USA. Im Gegensatz zum Quarter Horse besitzt es ein lebhaft gezeichnetes Fell. Die hübschen Tiere eignen sich für alle Westerndisziplinen, beispielsweise für Reining oder Pleasure. Du kannst mit Paints spektakuläre Sliding Stops reiten und auch die Arbeit am Rind ist möglich. Wie das Quarter besitzt das Paint Horse Cow Sense. Es folgt instinktiv den Bewegungen der Kuh.
 

Welche Paint Horse Farben gibt es?

Typisch für das Paint Horse ist das gescheckte Fell. Die beiden häufigsten Grundmuster sind Overo und Tobiano. Pferde mit einer Tobiano-Zeichnung, auch Kuhschecken genannt, besitzen meistens weiße Beine und eine über den Rücken verlaufende Plattenscheckung. Beim Overo befinden sich unregelmäßig geränderte Muster an der Seite oder am Bauch, ohne die Rückenlinie zu kreuzen. Oft sind die Beine dunkel und am Kopf ist viel Weiß. Häufig haben die Pferde eine Laterne. Es gibt zahlreiche blauäugige Overos.

Die Mischform aus Overo und Tobiano ist Tovero. Diese Pferde besitzen ein überwiegend weißes Fell. Tobiano vererbt sich dominant, Overo rezessiv. Paint Horses gibt es mit verschiedenen Grundfarben. In der Paint Horse Zucht findest du Rappen, Braune, Füchse und andere Quarter Horse-Farben in gescheckter Variante. Besonders beliebt ist das Paint Horse Palomino mit hellem Mähnen- und Schweifhaar, rot- bis goldbraun schimmerndem Fell und weißen Flecken. Es gibt auch Falben, die in der Fachsprache „Dun“ heißen.

Ein gescheckter Paint Horse mit braunem Kopf auf Wiese
Paint Horse auf einer Wiese
Foto © Horse Crazy shutterstock.com

Was ist der Unterschied zwischen Pinto und Paint Horse?

„Pinto“ und „Paint“ sind Wörter mit der gleichen Bedeutung. Pinto ist spanisch, Paint englisch. Beides heißt „bemalt“ und auf das Pferd bezogen „gescheckt“. Bei jedem Paint Horse, mit Ausnahme der ungescheckten Tiere, handelt es sich um einen Pinto. Aber nicht jeder Pinto ist ein Paint Horse. Paint Horse bezeichnet eine Rasse, Pinto steht für eine Farbvariante. Ein Pferd mit Plattenscheckung, ganz egal, welcher Rasse, ist ein Pinto. Auch beim Pinto gibt es Tobianos und Overos.

Der Pinto ist, unabhängig von der Rasse, eine Farbzucht. Zum Zuchtziel gehört ein mindestens 500 Kubikzentimeter großer weißer Fleck. Besitzt das Pferd zwei Flecken, dann genügt eine Größe von jeweils 200 Kubikzentimetern. Bei drei Flecken sind je 100 Kubikzentimeter ausreichend. Die Kopfabzeichen und die weißen Bereiche unter den Sprunggelenken zählen nicht dazu. Inzwischen gibt es zahlreiche beliebte Züchtungen, beispielsweise den Barockpinto und den Araberpinto. Außerdem sind viele Tinker, Isländer und Shetlandponys Pintos.

 

Was ist der Unterschied zwischen Quarter Horse und Paint Horse?

Das Paint Horse ist quasi ein gescheckter Quarter. Paints und Quarter besitzen den gleichen Ursprung und somit den selben Körperbau und Charakter. Weil beim Quarter Horse gescheckte Pferde nicht zugelassen sind, kam es zur Einführung des Begriffs „Paint Horse“. Das heißt übersetzt „Bemaltes Pferd“. In diesem Sinne handelt es sich beim Paint Horse um eine Farbvariante des Quarters. Inzwischen ist das Paint Horse eine eigene Rasse und aufgrund seiner attraktiven Farbe in der Westernszene sehr beliebt.

Es kommt immer wieder mal vor, dass das Fohlen einer Paint Horse-Stute nicht gescheckt ist und wie ein Quarter aussieht. In diesem Fall handelt es sich jedoch um kein Quarter Horse, sondern um ein sogenanntes Solid Paint Bred, das früher „Breeding Stock“ hieß. Ein Eintrag als Quarter Horse ist nicht möglich, weil das Fohlen Scheckgene in sich trägt, die bei einer Verpaarung wieder zum Vorschein kommen könnten. Solid Paint Breds starten in speziellen Turnierklassen.

 

Eine braun-weiß gescheckte Paint Horse Stute mit Fohlen
Eine Paint Horse Stute mit Fohlen
Foto © OryPhotography shutterstock.com

Ist ein Paint Horse ein Warmblut?

Die Antwort lautet: Jein. Es gibt Experten, die das Paint Horse und das Quarter Horse zu den Warmblütern zählen. Und irgendwie stimmt das auch. Schließlich besitzt das Paint eine warmbluttypische Größe und es ist oft kräftiger und kompakter gebaut als ein Vollblutaraber oder ein Englisches Vollblut. Dennoch sind die Gelenke eher zierlich und auch der relativ kleine Kopf verrät, dass in dem Westernpferd viel Vollblut steckt. Es ist üblich, Englische Vollblüter in das Paint Horse einzukreuzen.

Die Basis des Quarter Horses bildeten Andalusier, Berber und Araber und somit leichte, schnelle, im Vollbluttyp stehende Pferde. Diese zogen mit den Europäern nach Amerika. Später kamen Englische Vollblüter, irische Ponys, aber auch schwere Pferde wie Percherons hinzu. Auf diese Weise entstand das Quarter Horse als eigenständige Rasse mit einzigartigen Merkmalen. Der Name der Rasse leitet sich von den Quarter Mile Races ab. Das waren Pferderennen über eine Distanz von rund 400 Metern.

Wie alt kann ein Paint Horse werden?

Paints erreichen ein ähnliches Alter wie viele andere Großpferde. Die ältesten Paint Horses werden 25 oder gar um die 30 Jahre alt. Dennoch handelt es sich hierbei eher um Ausnahmen. Wie bei allen Pferden schwankt auch beim Paint Horse die Lebenserwartung. Unfälle und Krankheiten setzen vielen Tieren ein vorzeitiges Ende. Dabei spielen unter anderem erbliche Defekte und Anfälligkeiten eine Rolle. Relativ häufig sind stoffwechselbedingte Probleme. Ein weiteres Manko sind die kleinen Hufe. Viele Paints leiden an Hufrollenentzündung.

Das Paint ist leichtfuttrig. Tiere mit der Genmutation PSSM benötigen zum Beispiel eine kohlenhydratarme Nahrung. Wenn du die Kraftfuttergaben reduzierst und auf Melasse und zu viel Getreide verzichtest, trägst du dazu bei, dass dein Pferd länger lebt. Außerdem braucht dein Pferd ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Paints sind wendig und schnell. Häufige Richtungs- und Tempowechsel machen Spaß. Sie belasten aber auch die Gelenke. Übertreibe es deshalb nicht und reite möglichst pferdeschonend.

Paint Horse kaufen: Das ist wichtig!

Willst du ein Reitpferd oder sogar eine Paint Horse Stute kaufen und damit züchten, dann achtest du am besten auf einwandfreie Gene. Viele Paints sind auf folgende Erbkrankheiten getestet:

- PSSM
- HERDA
- GBED
- HYPP
- EMH
- IMM/MYHM
- LWO

Bei PSSM handelt es sich um eine Zuckerstoffwechselstörung, die die Muskeln schwächt. Auch bei GBED ist der Zuckerstoffwechsel gestört. Infolgedessen kommt es zu einer Unterversorgung von Muskeln und Organen. Das Ehlers-Danlos-Syndrom oder HERDA verursacht Wundheilungsstörungen und Hautablösungen. Der Gendefekt HYPP führt zu zeitweisen Lähmungen. Bei Pferden mit EMH funktioniert die Skelettmuskulatur nicht normal. Die Gabe von Narkosemitteln kann zum Tod führen. IMM/MYHM oder MYH1-Myopathie ist eine Autoimmunerkrankung, die sich gegen die Muskelzellen richtet.

Fast weiß geborene Fohlen mit dem Overo Letal White Syndrom, kurz OLWS, sterben häufig kurz nach der Geburt infolge eines Darmdefekts. Die Verpaarung Overo mal Overo ist in dieser Hinsicht kritisch. Generell birgt die Vererbung von Gendefekten, die von beiden Elternteilen stammen, die größten Risiken. Tragen Vater und Mutter die Krankheiten in sich, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Fohlen sie erbt.

 

Wie viel darf ein Paint Horse tragen?

Das ist ein kontroverses Thema und eher eine Frage des Glaubens als des Sachverstands. Einerseits hat das Paint einen geringen Röhrbeinumfang und kleine Hufe, andererseits ist es sehr muskulös und robust gebaut. Kenner der Szene sind der Meinung, dass Paints schwere Reiter problemlos tragen. Viele erfolgreiche Westernreiter und -trainer gehören selbst der höheren Gewichtsklasse an. Das Paint Horse ist ein Arbeitspferd, das früher den ganzen Tag unter dem Sattel lief und dabei kräftige Männer trug.

Wenn du 90 Kilogramm wiegst, brauchst du dir keine Gedanken machen. Ein normal gebautes und gut trainiertes Paint kommt mit deinem Gewicht zurecht. Ein normalgewichtiger, 1,90 Meter großer Mann wiegt 90 Kilo. Muskulöse Männer sind deutlich schwerer, ohne dass sie dick sind. Viele Westernreiter wiegen mehr als 100 Kilo. Wenn du zu den Vorsichtigen gehörst, hältst du dich an die Regel, dass du 15 bis maximal 20 Prozent des Pferdegewichts auf die Waage bringen solltest.

 

Sind Paint Horse für Anfänger geeignet?

Allgemein ist das Paint Horse vom Charakter her gutmütig und dem Menschen zugewandt. Mit dem entsprechenden Training ist es nervenstark und auch ohne Gebiss leicht zu reiten. Ein gutes Anfängerpferd kennt verschiedene Umweltreize und reagiert darauf selbstsicher und gelassen. Wichtig ist aber in jedem Fall eine solide Grundausbildung. Als Anfänger solltest du kein rohes Paint Horse kaufen, denn du kannst es nicht selbst einreiten. Oder du kaufst das Pferd und überlässt die Ausbildung einem Profi.

Generell eignen sich für Anfänger ältere und erfahrene Pferde am besten. Junge Pferde, egal welcher Rasse, neigen zum Übermut und lassen sich manchmal nur schwer kontrollieren. Auch wenn das Paint Horse eher zu den ruhigeren Typen zählt, passiert es manchmal, dass ein Jungspund kurz austickt. Mit einem Pferd mittleren Alters ist ein Anfänger oft besser bedient. Routinierte Paints sind in der Regel zuverlässiger als Pferde vieler anderer Rassen. Somit ist das Paint ein Anfängerpferd.

Islandpferde zählen zu den beliebtesten Pferderassen
Isländer
Kräftiger Körperbau, dicht gewachsenes Fell, Wuschelmähne und immer in Bewegung: Isländer stehen für ein wildes, raues Leben in freier Natur.

Fazit: Wissen zum Mitnehmen

Ein geschecktes Quarter Horse ist ein Paint Horse, aber ein ungeschecktes Paint kein Quarter. Die Zuchtrichtlinien sind streng. Viele begeisterte Westernreiter stört das nicht, denn sie wünschen sich sowieso ein Paint. Dass die auffallend schönen Pferde begehrt sind, merkst du beim Paint Horse am Preis. Wenn du ein gut ausgebildetes Paint Horse kaufen willst, zahlst du einen bis zu fünfstelligen Betrag. Deshalb lohnt sich der Kauf dennoch:
 

  • Paints besitzen einen soliden Charakter, sie sind zuverlässig und bei guter Ausbildung scheufrei.
  • Als ausdauerndes Arbeitspferd eignet sich das Paint Horse gut für Distanz- und Wanderritte.
  • Viele Paints sind kinderlieb und auch von schwächeren Reitern leicht zu handhaben.
  • Das Paint Horse ist wendig, trittsicher und reaktionsschnell.
  • Paints sind leichtfuttrig und genügsam.

Weitere Pferderassen

Alle Infos zu den wichtigsten Pferderassen mit Bildern und Steckbrief

Ein brauner achal tekkiner auf Sandplatz stehend
Achal Tekkiner

Kommentare (0)

Züchter finden

Du suchst einen Züchter für eine bestimmte Rasse? Auf Trabland.de wirst Du fündig.

 

Pferderassen A-Z

Alle Infos zu den wichtigsten Pferderassen mit Bildern und Steckbrief findet Ihr in unserer Pferderassen Liste. 

 

Paint Horse kaufen

Ein eigenes Pferd kaufen: Tipps für Vorbereitung, Suche und Auswahl. Unser Ratgeber liefert Antworten für die wichtigsten Fragen rund um den Pferdekauf.

 

Themen
BodenarbeitPferd kaufenPferdepensionReiten lernenReitschuleReiterferienReitsport Disziplinen
KONTAKT
Werner-Henschel-Straße 2 | 34233 Fuldatal
+49 (0)561 400 85 284
info@trabland.de
Trabland.de ist der Betreiber dieses Internetportals und kein Vermittler.
Bitte verwenden Sie unsere Kontaktdaten NICHT für Anfragen und Mitteilungen an Reiterhöfe und Reitbetriebe. Nutzen Sie stattdessen bitte die Kontaktdaten dieser Betriebe.

Anfragen über die Trabland-Kontaktdaten werden nicht an die Betriebe weitergeleitet.
Fotos:
  • © www.MartinaBurianova.cz shutterstock.com
    #1
    ,
  • © Horse Crazy shutterstock.com
    #1
    ,
  • © OryPhotography shutterstock.com
    #1
Copyright © 2022 Trabland GmbH