Das Konik ist eine alte polnische, wilde Pferderasse, die auch heute noch als Wildpferd leben darf. Darüber hinaus wird diese sehr seltene Rasse aber auch gerne als Freizeitpferd genutzt.
Gezüchtet werden zwei Typen, wobei der ursprüngliche, kräftige Typ, fast ausschließlich in freier Wildbahn anzutreffen ist. Der sportlichere Typ mit seiner besonderen Leistungsbereitschaft wird vorrangig als Reit- und Lastenpferd genutzt.
Größe: circa 130 bis 145 cm
Gewicht: 280 bis 370 kg
Farben: Mausgrau mit vier verschiedenen Farbvarianten, aber auch Braune, Schwarzfalben und Schimmel
Interieur: ruhig und gelassen, genügsam und willig, zäh und ausdauernd
Exterieur: kräftiger Körperbau bis 140 cm Stockmaß beim Ursprungstyp und leichter Körperbau mit bis zu 145 cm Stockmaß beim sportlichen Typ
Ursprungsland: Polen
Höchstalter: 40 Jahre
Ursprünglich stammt das Konik aus dem osteuropäischen Raum, insbesondere den dichten Wäldern Polens. Seine Zuchtgeschichte geht auf das Wildpferd Tarpan zurück, welches im 19. Jahrhundert als eigenständige Rasse ausstarb. Polnische Bauern kreuzten in den Jahren zuvor ihre kräftigen Arbeitspferde mit dem äußerst zähen Tarpan, wodurch sich ein robuster und genügsames Landschlag entwickelte.
Optisch ähnelt das Konik stark dem ursprünglichen Wildpferd und bewährte sich als starkes Lastentier in der Landwirtschaft. Auch zu Zeiten des Ersten Weltkrieges wurde es vorrangig als Transportpferd eingesetzt, trotzte widrigsten Lebensbedingungen und jedem noch so kalten Winter.
Der Begriff Konik stammt ebenfalls aus dem polnischen Sprachraum und bedeutet soviel wie Pferdchen. Durch die Kreuzung mit verschiedensten Pferderassen, vorwiegend Voll- und Warmblütern, entwickelte sich der ursprüngliche Typ jedoch schnell zurück und mit der Zeit entstand auch der zweite, sportlichere Typ mit leichterem Körperbau.
Nach 1915 fokussierte sich Polen auf eine Reinzucht der Rasse und gründete in diesem Rahmen auch Reservate. Ebenso kam es zu Rückzüchtungsversuchen, um die ursprüngliche Rasse Tarpan zu erhalten. Leider wurden diese Bemühungen durch den Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört, wodurch es auch fast zu einem Aussterben der Rasse Konik kam.
Mit dem späteren Aufbau des Hauptzuchtstandortes Popielno, wurden alle verbliebenen Koniks für einen erneuten Zuchtaufbau versammelt. 1990 trat letztendlich auch ein Erhaltungs- und Schutzprogramm für die Rasse Konik in Kraft. Heute gelten Koniks als eine der seltensten Pferderassen dieser Welt, die zudem auch noch in Wildpferdgruppen anzutreffen sind.
Das Konik ist ein typisches, vom Wildtyp abstammendes Kleinpferd mit einem Stockmaß zwischen 130 und 145 cm, wobei der robuste Ursprungstyp lediglich ein Stockmaß bis 140 cm aufweist. Seine Statur ist kräftig und wird von einem mittelgroßen Kopf, mit leicht konkaven Profil, kleinen Ohren und lebhaften Augen ergänzt. Der dichte Schopf und das üppige Langhaar fallen dabei sofort ins Auge und steht in starkem Kontrast zu dem tief angesetzten, eher kurzen und sehr breiten Hals.
Typisch für diese Rasse sind auch der kurze Rücken mit der ausgeprägten Rippenwölbung, die abfallende und gut bemuskelte Kruppe sowie der tiefe Schweifansatz. Hinzu kommen kräftige Beine, harte Hufe und trockene Gelenke, sowie ab und an ein leichter Kötenbehang.
Besonders typisch für den ursprünglichen Wildpferdetyp ist die Mausgrau-Färbung des Fells, mit ihren vier verschiedenen Schattierungen. Diese reichen von hell und mittel bis zu dunkel und falb. Insbesondere beim sportlicheren Typ gibt es aber auch Schimmel, Braune, Schwarzfalben und Graufalben mit Wildzeichnung. Dies können ein dunkler Aalstrich oder die markanten Zebrastreifen im Bereich der Fesseln sein.
Neben seiner Robustheit und Langlebigkeit zeichnet sich das Konik vor allem durch einen äußerst gelassenen und arbeitswilligen Charakter aus. Seine enorme Trittsicherheit und Ausdauer wird vor allem bei Wander- und Distanzritten hochgeschätzt.
Im Rahmen des Freizeitreitens kommt ihm hingegen seine hohe Intelligenz und Leistungsbereitschaft zugute. Das Konik ist generell sehr menschenfreundlich, zuverlässig und alles andere als scheu, selbst wenn es in freier Wildbahn lebt. Jedoch dürfen von dem dort lebenden Urtyp keine sportlichen Leistungen erwartet werden, die laut Zuchtprogramm auch nicht vorgesehen sind. Deshalb gehört der sportlichere Konik-Typ auch nicht zur offiziellen Reinzucht.
Das Konik ist sehr lernwillig und leistungsbereit, weshalb die Ausbildung zum Reit- und Freizeitpferd generell möglich ist. Dennoch besitzt das Konik seinen eigenen Kopf und versucht diesen mitunter auch durchzusetzen.
Neben der klassischen Nutzung als Reitpferd wird diese Rasse vor allem als Zugpferd genutzt. Dabei kommen ihm sein kräftiger Körperbau und die enorme Stärke zugute.
Generell ist dieses Kleinpferd ein sehr treuer Begleiter, dass vor allem für Kinder und Jugendliche hervorragend geeignet ist. Aber auch leichte Erwachsene wissen dieses gutmütige Reitpferd zu schätzen.
Der sportlichere Konik-Typ kann dabei sogar im Bereich des Reitsports zum Einsatz kommen. Auch die in Naturschutzgebieten lebenden Wildpferde erfüllen eine wichtige Aufgabe und übernehmen die natürliche Landschaftspflege dieser Gebiete.
In seiner Haltung ist das Konik recht anspruchslos und zeichnet sich mit enormer Robustheit aus. Eine ganzjährige Freilandhaltung oder alternativ Offenstallhaltung ist hier zu empfehlen. Jedoch kann frisches Gras im Frühjahr die Entstehung von Übergewicht und daraus resultierenden Hufrehen und Koliken fördern. Auch reichhaltiges Kraftfutter gehört nicht zum Speiseplan dieser genügsamen Pferderasse. Im Rahmen der Landschaftspflege kann es auch zusammen mit Rindern gehalten werden, generell bevorzugt es jedoch seine eigenen Artgenossen.
Das Konik ist im Vergleich zu ähnlichen Pferderassen sehr kräftig, weshalb es ohne Schwierigkeiten große Lasten tragen oder ziehen kann. Deshalb kann das Konik mitunter auch von leichten Erwachsenen geritten werden. Bei der Nutzung als Zugpferd kann das kräftige Kleinpferd abhängig von Trainingsgrad und Eigengewicht sogar rund 500 kg problemlos ziehen.
Eine weitere Besonderheit ist die hohe Lebenserwartung dieser robusten Pferderasse. So können selbst die Tiere in freier Wildbahn durchaus zwischen 30 und 40 Jahre alt werden.
Berühmte Rassevertreter aus Film und Fernsehen gibt es nur im Rahmen des Dokumentarfilm "Die neue Wildnis". Jedoch gehören Koniks zu den seltensten Pferderassen dieser Welt und sind allein deshalb auf der ganzen Welt bekannt.
Zudem leben in ihrer Heimat Polen, genau genommen im Naturschutzgebiet Geltinger Birk, sogar noch kleinere Wildpferdegruppen. Diese stehen zwar unter ständiger Beobachtung, werden jedoch nur in Notfällen tierärztlich versorgt.
Zur Vermeidung einer Überpopulation werden vor Ort und über die Website von der Geltinger Birk sogar regelmäßig Wildpferde zum Verkauf angeboten. Die Preise bewegen sich hier oberhalb der 3000 Euro Grenze.
Das Konik gehört zu den seltensten Pferderassen dieser Welt und lebt in seiner Heimat Pölten sogar noch in echten Wildpferdgruppen. Dabei wird es für die natürliche Landschaftspflege der Naturschutzgebiete genutzt. Die dort zum Verkauf angebotenen Pferde können nach entsprechender Ausbildung auch als Reit- und Fahrpferd eingesetzt werden. Dabei beweisen sie eine enorme Leistungsbereitschaft. Der sportlichere Typ wird von vielen Kindern, aber auch leichten Erwachsenen sogar auf Turnieren geritten. Diese gehören jedoch nicht zur offiziellen Reinzucht.
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