Auch in Deutschland wurden früher viele Vertreter des Schwarzwälder Kaltblutes in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt. Die Rassen mussten stark und robust sein.
Die Pferde im Schwarzwald mussten zusätzlich auch mit den kargen Vegetationsbedingungen und den harten Wintern zurechtkommen. Unter diesen Voraussetzungen entstand schon im Mittelalter eine äußerst robuste Pferderasse, der Schwarzwälder.
Heutzutage sind die Pferde vor allem aufgrund ihres auffälligen Aussehens bekannt – man findet nicht oft (Dunkel-)Füchse mit hellem Langhaar, die typische Farbe des Schwarzwälder Kaltbluts.
Herkunft: Schwarzwald, Deutschland
Größe: 1,48 bis 1,60 m
Gewicht: 500 bis 700 kg
Fellfarbe: vor allem (Dunkel-)Füchse mit hellem Langhaar, selten Brauner, Schimmel, Rappe
Körperbau: kompakt, muskulös, Kaltblut
Charakter: gutmütig, genügsam
Eignung: Arbeits-, Reit- und Fahrpferd
Das Schwarzwälder Kaltblut, das auch oft aufgrund seiner typischen Farbe als Schwarzwälder Fuchs bezeichnet wird, gibt es schon seit dem Mittelalter. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts gibt es Aufzeichnungen, in denen vom sogenannten „Wäldlerpferd“ die Rede ist. Dieses starke und kompakte Pferd, das sehr zuverlässig war, war eng verwandt mit dem österreichischen Noriker. Die Pferde wurden vor allem in der landwirtschaftlichen Arbeit auf dem Feld eingesetzt.
Bezugnehmend auf den Ort St. Märgen im Schwarzwald, an dem die ersten züchterischen Versuche gestartet wurden, wird das Schwarzwälder Kaltblut teilweise auch als St. Märgener bezeichnet.
Im Jahr 1880 gab es ein neues Körgesetz, um den Schwarzwälder Fuchs durch Einkreuzungen anderer Kaltblutrassen zu verändern. Die Kreuzungen hatten zur Folge, dass die Pferde weniger robust wurden und somit für die harte Arbeit im Schwarzwald nicht mehr zu gebrauchen waren. Viele Bauern weigerten sich daher das neue Körgesetz zu befolgen und nutzten weiterhin einheimische Hengste obwohl diese nicht zugelassen waren.
Das erste Stutbuch des Schwarzwälder Kaltbluts geht auf das Jahr 1896 zurück. Ende des 19. Jahrhunderts gründete sich auch die Schwarzwälder Pferdezuchtgenossenschaft. Diese wurde später, im Jahr 1936, an das badische Pferdestammbuch angegliedert.
Nach den Weltkriegen und im Zuge der zunehmenden Motorisierung wurde das Schwarzwälder Kaltblut nicht mehr gebraucht. Die Zucht ging massiv zurück. Während 1945 noch 1234 Stuten im Stutbuch der Rasse eingetragen waren, waren es 1977 nur noch 159 Stuten. Von ursprünglich neun Hengstlinien blieben nur noch zwei übrig. Um den Erhalt der Rasse zu sichern, wurden ähnliche Rassen wie Noriker und Freiberger eingekreuzt. Wichtig war dabei, die Robustheit zu sichern, weshalb nur Rassen, die in ähnlich kargen Bergregionen zuhause sind, gewählt wurden. Durch die Einkreuzungen konnten neue Linien entstehen, die den Erhalt der Rasse sichern. Heute gibt es etwa 700 Rassevertreter, die Rasse wird dennoch als bedrohte Haustierrasse eingestuft. Die meisten Deckhengste sind auf dem Gestüt Marbach beheimatet.
Die Schwarzwälder Füchse sind wie die Bezeichnung schon verrät meistens Füchse oder Dunkelfüchse. Charakteristisch ist das helle Langhaar. Auch die Farben Brauner, Rappe und Schimmel können auftreten, allerdings ist dies relativ selten. Viele Rassevertreter haben weiße Abzeichen am Kopf und/oder den Beinen..
Schwarzwälder Kaltblüter werden zwischen 1,48 und 1,60 m groß und besitzen damit eine angenehme Größe. Früher waren die Pferde kleiner und waren daher nicht als Reitpferde für Erwachsene geeignet. Deshalb hat sich die Zucht in den letzten Jahren darauf konzentriert die Pferde etwas größer zu ziehen.
Der Körperbau des Schwarzwälder Kaltbluts ist durch einen kurzen, trockenen und markanten Kopf, einen muskulösen Hals und eine schräge Schulter sowie eine breite, gut bemuskelte Kruppe gekennzeichnet. Der kurze Rücken, die kräftigen Beine und Gelenke und die harten Hufe machen das Schwarzwälder Kaltblut zu einem robusten Pferd. Im Vergleich zu anderen Kaltblutrassen ist der Schwarzwälder relativ leicht gebaut und besitzt nur wenig Fesselbehang.
Typisch Kaltblut kommt der Schwarzwälder mit einem gutmütigen Charakter daher. Die Pferde sind stets zuverlässig und menschenbezogen. Das macht das Schwarzwälder Kaltblut zu idealen Familienpferden. Bei der Arbeit zeigen sich die Tiere motiviert und robust. Durch die rauen Bedingungen, die im Schwarzwald vor allem in den Wintern vorherrschen sind ist die Rasse äußerst genügsam und langlebig.
Ursprünglich wurden Schwarzwälder Füchse als Arbeitspferde gezüchtet. Sie wurden in der Land- und Forstwirtschaft sowie zum Transport genutzt. Diese Einsatzgebiete sind heute nicht mehr typisch, teilweise werden die Pferde aber auch wiederentdeckt, beispielsweise für Holzrückearbeiten im Wald, die mit dem Schwarzwälder Kaltblut deutlich bodenschonender ablaufen können als mit Maschinen.
Auch als Fahrpferd sind die Tiere beliebt. Durch ihren liebenswerten Charakter und ihre angenehme Größe erfreut sich die Rasse unter Freizeitreitern immer größer Beliebtheit. Schwarzwälder eignen sich gut als Pferd für die ganze Familie.
Die Pferde werden zwischen 1,48 und 1,60 m groß. Damit haben die Vertreter des Schwarzwälder Kaltbluts eine angenehme Größe, um sowohl Kinder als auch Erwachsene tragen zu können.
Schwarzwälder sind sehr robust und leben lange. Sie können bei guter Pflege und Haltung bis zu 30 Jahre alt werden.
Es gibt keine rassetypischen Erkrankungen. Wie viele leichtfuttrige Pferde ist das Schwarzwälder Kaltblut aber insgesamt anfälliger für Weideerkrankungen wie Cushing oder Hufrehe als andere Rassen. Vor allem, weil die Schwarzwälder ursprünglich aus einem sehr kargen Gebiet stammen, ist ihr Organismus nicht für sehr fettes Futter ad libidum ausgerichtet.
Schwarzwälder Kaltblüter sind sehr genügsame und robuste Tiere, die eine lange Rassegeschichte haben. Heute gelten die Pferde als vom Aussterben bedroht, weil die Einsatzgebiete sich im Laufe der Zeit gewandelt haben.
Während das Schwarzwälder Kaltblut früher wichtiger Bestandteil der Land- und Forstwirtschaft im Schwarzwald war, haben mittlerweile hauptsächlich Maschinen diese Arbeiten übernommen. Die Pferde schienen überflüssig, was sich in einem rapiden Rückgang der Population zeigte.
Durch staatliche Förderung und Zuchtprogramme konnte die Zahl der Kaltblüter stabilisiert werden. Mittlerweile werden sie auch als Fahr- und Reitpferde eingesetzt. Der Trend geht außerdem langsam wieder zurück zum Einsatz des Schwarzwälder Kaltbluts in der Land- und Forstwirtschaft, weil diese deutlich umweltschonender arbeiten.
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