Mit seinem einzigartigen Fell, das einen metallischen Schimmer aufweist, gilt der Achal Tekkiner als eines der schönsten Pferde weltweit.
Zusätzlich gehört er aber auch zu den ältesten Pferderassen und blickt auf rund 3000 Jahre Zuchtgeschichte zurück.
Heute begeistert er neben dem exotischen Erscheinungsbild vor allem mit seinen eleganten Bewegungen und hat sich zu einem begehrten Reit- und Sportpferd entwickelt.
Größe: circa 147 bis 168 cm
Gewicht: 400 bis 500 kg
Farben: Falben, Füchse, Braune, Rappen, Schimmel
Interieur: intelligent, leistungsbereit, freundlich, sensibel und temperamentvoll
Exterieur: schmal und hochbeinig, schlanker Hals mit dünner Mähne und edler Kopf mit feinem Schopf, während das Fell von einem metallischen Schimmern abgerundet wird
Ursprungsland: Turkmenistan
Höchstalter: 20 bis 30 Jahre
In seiner Heimat Turkmenistan wird der Achal Tekkiner bereits seit rund 3000 Jahren gezüchtet und gehört somit zu den ältesten Pferderassen weltweit. Seine genaue Ursprungsregion liegt bei der Oase "Achal", wo zur damaligen Zeit der Turmenenstamm "Teke" lebte. Daraus ergibt sich auch die Bezeichnung dieser wunderschönen Rasse, die aus den einmaligen Zuchtversuchen der asiatischen Steppenvölker hervorging.
Aufzeichnungen vor Beginn der Zeitrechnung belegen zudem eine Verbreitung der Rasse in China. Durch zahlreiche Kriege und Raubzüge verringerte sich der Bestand bis zum 14. Jahrhundert jedoch drastisch und ein Aussterben wurde nur durch den asiatischen Militärführer Timur Lenk verhindert, der die Rasse mit arabischen Stuten veredelte.
Bis zur Neuzeit wurde der Achal Tekkiner auch immer wieder selbst zur Veredelung verschiedener Pferderassen eingesetzt, insbesondere in Europa und hinsichtlich der Trakehner-Rasse. Auch Byerley Turk, einer der drei Hauptbegründer der Englischen Vollblüter, war ein Achal Tekkiner.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verfolgten die Züchter in Turkmenistan einen hohen Qualitätsstandard der Rasse, der jedoch mit der Eroberung des Landes kurzzeitig unterbrochen und erst durch das starke Interesse anderer Länder und damit verbundene Exporte der Rasse wieder aufgebaut werden konnte.
So wurden bis 1905 insgesamt 214 Zuchtstuten nach England gebracht, die zusammen mit dem Hengst Bojnou den Erhalt der wertvollen Rasse ermöglichten. Ab 1920 wurden jedoch Englische Vollblüter zur Veredelung einsetzt, was eine Verunreinigung der Rasse zur Folge hatte.
Deshalb werden alle Nachkommen dieser Kreuzung nicht als reinrassig anerkannt. Das seit 1917 bestehende Zuchtbuch wird von Russland geführt und die Zucht selbst erfolgt heute wieder ausschließlich in Reinzucht.
Mit einem Stockmaß von rund 147 bis 168 cm und dem schmalen Körperbau wirkt der Achal Tekkiner äußerst anmutig, fast schon majestätisch. Der edel geformte Kopf mit feinem Schopf und breiter Stirn, geradem beziehungsweise konvexem Profil, großen, mandelförmigen Augen und den beweglichen, hochgestellten Ohren steht dabei im Vordergrund und wird von einem hoch aufgerichtetem, geraden und gut bemuskelten Hals mit dünner Mähne ergänzt.
Die schräge Schulterpartie ermöglicht ihm einen eleganten Gang und die muskulöse Brust zusammen mit den langen und sehnigen Beinen sowie den ausgeprägten Gelenken auch einiges an Kraft.
Hinsichtlich der Fellfärbung sind alle Farben möglich, mit Ausnahme von Schecken. Charakteristisch für den Achal Tekkiner sind dabei mitunter stark ausgeprägte Abzeichen sowie die metallischen Gold- und Silberschattierungen.
Der Achal Tekkiner zeichnet sich durch eine enorme Ausdauer und hohe Leistungsbereitschaft aus. Hinzu kommen eine ausgeprägte Intelligenz und Genügsamkeit sowie schnelles Reaktions- und Antrittsvermögen.
Sein gesamtes Wesen ist geschmeidig und freundlich. Aufgrund seiner Herkunft ist er auch sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Erkrankungen und kann sogar über längere Zeit gut mit wenig Futter und Wasser zurechtkommen. Dennoch ist er als Vollblüter auch sehr sensibel, temperamentvoll und erfordert eine feinfühlige Hand.
Der Achal Tekkiner ist vielfältig einsetzbar und gelten mit ihrem flachen aber sehr schnellen Galoppsprung als hervorragende Rennpferde.
Dabei stellen sie ihre Härte und Ausdauer immer wieder unter Beweis und zeigen auch beim Distanzritt enorme Leistungsbereitschaft. Doch auch in der Dressur sind die edlen Pferde echte Könner und zeichnen sich zusätzlich durch ein überdurchschnittliches Springvermögen aus.
Neben dem Einsatz als Sportpferd ist der Achal Tekkiner aber auch ein wunderbares Freizeitpferd und macht sogar vor der Kutsche oder in Shows eine gute Figur.
Der Achal Tekkiner gilt als robust und genügsam, was seine Haltung erleichtert. Auch was Futter und Wasser betrifft, ist er recht anspruchslos. Dafür möchte er täglich bewegt werden und sucht konsequent nach dem Kontakt zu Artgenossen, aber auch seiner Bezugsperson.
Viel frische Luft ist für diese Pferde generell zu empfehlen, da die Rasse in ihrer Ursprungsheimat ebenfalls in den weitläufigen Steppen gehalten wurden. Eine reine Stallhaltung ist für die bewegungsfreudigen Tiere also nichts.
Leider sind beim Achal Tekkiner zwei Erbkrankheiten bekannt: Der erbliche Kryptorchismus (Hodenhochstand mit Hodenkrebs als Folge) und das Naked Foal Syndrom (NFS). Letztere ist bereits seit 1938 als rassetypische Erbkrankheit bekannt und ist für einen Gendefekt verantwortlich, bei welchem die Pferde ohne Fell und Langhaar geboren werden.
Ebenso kann es dabei zu extremen Fehlstellungen der Zähne kommen, in Verbindung mit starken Verdauungsstörungen und der Rotation des Hufbeins. Schuppige und trockene Haut sind bei diesem Gendefekt eine weitere Problematik, die Sonnenbrände und Lungenentzündungen nach sich ziehen können. Entsprechend kurz ist die Lebenserwartung der betroffenen Tiere, die meist schon im Fohlenalter sterben.
Nicht nur das Erscheinungsbild des Achal Tekkiners ist eine echte Besonderheit, sondern auch die enorme Ausdauer.So soll 1935 ein Achal Tekkiner nahezu problemlos einen Ritt von über 4300 Kilometern bewältigt haben.
Auch seine Sinne sind stärker ausgeprägt als bei anderen Rassen, was sich in einem hohen Gleichgewichtsverhalten und entsprechender Trittsicherheit sowie empfindsamen Tast-, Geruchs- und Hörsinn widerspiegelt.
Da er sehr anhänglich ist, gilt er als eine der freundlichsten Pferderassen überhaupt.
Einer der Hauptbegründer der Englischen Vollblüter, der Hengst "Byerley Turk", war ein Achal Tekkiner und gilt als der wohl berühmteste Rassevertreter.
Auch der Hengst "Turcmainatti" hatte als Achal Tekkiner großen Einfluss auf eine andere Rasse und veredelte den deutschen Trakehner.
Der Hengst "Absent" ist dafür als Profi des Dressursports bekannt, während "Poligon" jahrelang den Hochsprungrekord hielt.
Mit seinem besonderen Erscheinungsbild, dem fast schon majestätischen Auftritt und dem edlen Charakter ist der Achal Tekkiner ein wirklich einzigartiges Pferd.
Zudem ist er mit rund 3000 Jahren Zuchtgeschichte eine der ältesten Rassen weltweit und verantwortlich für die Veredelung zahlreicher, europäischer Pferderassen.
Früher als Militärpferd für die zentralasiatischen Steppenvölker gezüchtet, ist er heute ein ausdauerndes Rennpferd, das aber auch in Dressur und Sport beeindruckende Leistungen erbringen kann. Zudem nimmt seine Beliebtheit als Freizeit-, Kutsch- oder Showpferd stetig zu. In der Haltung recht anspruchslos benötigt er jedoch einen erfahrenen Reiter mit ruhiger Hand.
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