Von Christin Großmann - Der Andalusier wurde als Pferd der Könige und Herrscher bekannt und zeichnet sich durch ein besonders edles Erscheinungsbild und imposante Bewegungen aus.
Heute zählt er deshalb zu den beliebtesten Dressur- und Showpferden, hat sich aber auch im Freizeitbereich etablierte. Im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten, dem Pura Raza Espanola, handelt es sich beim Andalusier jedoch nicht um reine spanische Rasse.
Herkunft: Spanien
Größe: circa 150 bis 172 cm
Gewicht: 390 bis 490 kg
Höchstalter: rund 25 bis 30 Jahre
Fellfarbe:alle Farben möglich, häufig Schimmel
Körperbau: schlank und muskulös, mit edlem Kopf und ausdrucksstarken Augen
Charakter: : intelligent, sensibel, sanft, aber dennoch temperamentvoll
Eignung: Dressur- und Showpferd, Freizeitreiten, Fahrsport
Der Andalusier ist eine alte spanische Pferderasse, die von den Sorraia-Pferden abstammt und zu den Warmblütern gehört. Im Laufe der Geschichte wurden sie mit Berbern und Arabern veredelt, was zur Entstehung der ersten spanischen Pferde führte. Im 15. Jahrhundert begann die eigentliche Zucht der spanischen Rasse, die zum damaligen Zeitpunkt noch "Cartujanos" genannt wurde.
Für die Zucht selbst waren die Kartäusermönche verantwortlich, die sich auch zu Kriegs- und Eroberungszeiten für den Erhalt dieser edlen Pferderasse einsetzte. Ihnen haben wir es also zu verdanken, dass es die originale spanische Pferderasse immer noch gibt. Ein spanisches Pferd mit Zuchtpapieren wird heute Pura Raza Espanola genannt und gilt es besonders rein und edel.
Die Bezeichnung Andalusier wird für die spanischen Pferde ebenfalls verwendet, bezieht sich jedoch nicht auf die reinrassigen Tiere. Denn ein Andalusier verfügt im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten nicht über die entsprechenden Zuchtpapiere. Sie sind meist nur PRE-Mixe. So kann zwar ein Elternteil der reinen spanischen Rasse angehören, durch den Einfluss einer anderen Rasse werden die strengen Zuchtvorgaben jedoch nicht erfüllt. Mögliche Einflüsse sind hier Vollblutaraber und Englische Vollblüter.
Die Entstehung der Rasse ist auf die zeitweilige Auflösung der echten Kartäuserzucht zurückzuführen, durch welche die reinen spanischen Pferde in private Hände oder in die Obhut staatlicher Gestüte gelangten. Dort wurden sie weiter veredelt und entwickelten sich in verschiedene Richtungen, die heute alle unter der Bezeichnung Andalusier bekannt sind.
Zeitgleich setzten sich Liebhaber aber auch für den Erhalt der echten spanischen Rasse ein, wodurch sich die offizielle und kontrollierte Zucht der Pura Raza Espanolas entwickelte. Ein Andalusier mit Zuchtpapieren ist also immer ein PRE und somit ein reines spanisches Pferd. Ein Andalusier ohne Zuchtpapiere darf diese Bezeichnung jedoch nicht tragen.
Bekannt ist der Andalusier für sein besonnenes Gemüt, den natürlichen Gehorsam und die enorme Widerstandsfähigkeit. Gegenüber Menschen und Artgenossen zeigt er sich stets freundlich, fast schon sanft. Durch den Einfluss von Vollblütern kann er aber auch temperamentvoll wirken. Mit seiner Bezugsperson geht er eine enge Bindung ein, was ihn zu einem zuverlässigen Reitsportpartner macht.
Der Andalusier hat einen ausgewogenen Körperbau und misst ein Stockmaß von 150 bis 172 cm. Sein mittellanger und trockener Kopf zeigt einen besonders edlen Ausdruck und wird von großen, ausdrucksvollen Augen ergänzt. Die Ohren sind gut platziert und stehen in gutem Kontrast zum geraden oder subkonvexen Profil. Der Andalusier ist zudem für seine weit geöffneten Nüstern und die leichte Wölbung im Bereich der Stirn bekannt.
Der mittellanger Hals verläuft leicht bogenförmig und mündet in einer breiten, gut bemuskelten Brust. Ein ausgeprägter Widerrist, die breiten und kurzen Lenden, die leicht abfallende Kruppe und die gut proportionierten Beine mit kompakten Hufen runden das harmonische Gesamtbild ab.
Ebenfalls edel wirken der hoch angesetzte Schweif und das dichte Mähnenhaar. Häufig tritt das spanische Pferd als Schimmel mit den unterschiedlichsten Schattierungen auf. Generell sind jedoch auch andere Fellfärbungen möglich.
Andalusier gelten als lernwillig und diszipliniert, weshalb sie gerne als Dressur- und Showpferd eingesetzt werden. Zudem beherrschen sie die Reitkunst der Hohen Schule. Dabei kommen ihnen ihre harmonischen Bewegungen und das besondere Talent zur Versammlung natürlich ebenfalls zugute. Auch an verschiedenen Zirkuslektionen und dem Erlernen von Tricks haben die spanischen Pferde große Freude.
Im Bereich des Freizeitsports ist das spanische Pferd ebenfalls verbreitet, eignet sich aufgrund ihres sensiblen Charakters und dem entsprechenden Temperament aber nicht für Anfänger. Mit einem erfahrenen Reiter, der gut mit der Sensibilität dieser Rasse umzugehen weiß, verschmilzt es dafür zu einer Einheit. Das natürliche Springtalent hält sich bei dieser Rasse in Grenzen, ebenso die benötigte Ausdauer für den Rennsport. Dafür haben die sanftmütigen Spanier aber sehr viel Spaß am Fahrsport, weshalb sie in ihrer Heimat oft vor leichte Kutschen gespannt werden.
Im Allgemeinen sind die Andalusier sehr genügsam, benötigen jedoch sehr viel Auslauf und den täglichen Kontakt zu Menschen und Artgenossen. Wird der Spanier oft auf Weiden gestellt, sollten diese nicht zu fettig sein. Denn sonst nimmt er zu schnell zu und kann folglich an Stoffwechselproblemen erkranken. Auch die Fütterung von Kraftfutter sollte optimal auf den täglichen Bedarf angepasst werden.
Sogenannte Sommerekzeme sind bei den spanischen Pferden ebenfalls ein häufiges Problem. Hinzu kommt die Neigung zu starkem Bügeln, einer nach außen rotierenden Bewegung der Vorderhand, welche das Verschleißrisiko von Gelenken erhöht. Die sich daraus entwickelnde Arthrose führt zu einer Einschränkung beim Reiten. Kontrollierte Züchten versuchen diese Problematik jedoch zu verhindern.
Generell sind Andalusier die wohl bekanntesten spanischen Pferde überhaupt. Berühmte Rassevertreter aus Film und Fernsehen sind Gandalfs Pferd "Schattenfell" aus Herr der Ringe. Auch in Märchenfilmen, wie dem aus 2015 stammenden "Cinderella", ist ein Andalusier zu sehen. Weitere Filme mit spanischen Pferden in Haupt- und Nebenrollen sind Gladiator, Winter's Tale oder Braveheart.
Als eine der wenigen Pferderassen besitzt der Andalusier ein natürliches Talent für die Kunst der Hohen Schule und eine besondere Begabung der Versammlung.
Der Kaufpreis für einen Andalusier schwankt stark und hängt von seiner Abstammung, dem Ausbildungsstand und dem Alter ab. Für einen reinrassigen Andalusier, der als PRE mit Zuchtpapieren geführt wird, kann der Kaufpreis in unbegrenzte Höhen steigen. In der Regel beginnen die Preise für einen Andalusier bei rund 5.000 Euro.
Der Andalusier gehört wie sein naher Verwandter, der Pura Raza Espanola, zu den spanischen Pferden und präsentiert sich mit einem besonders edlen Erscheinungsbild.
Im Gegensatz zum PRE ist er jedoch nicht reinrassig und verfügt deshalb nicht über entsprechende Zuchtpapiere. Aber auch er zeigt ein natürliches Talent für die Reitkunst der Hohen Schule und eine besondere Begabung zur Versammlung. Deshalb gehört er zu den beliebtesten Dressur- und Showpferden weltweit und wird auch gerne in Film und Fernsehen gezeigt. Zudem etablierte er sich in den vergangenen Jahren als zuverlässiges Freizeitpferd für erfahrene Reiter.
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