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Hannoveraner

von
Christin Großmann
zuletzt aktualisiert 03.07.2024
Ein brauner Hannoveraner mit weißen Fesseln steht auf einer Wiese
Foto © KimKuehke shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Hannoveraner

Der Hannoveraner ist eine aus Niedersachsen stammende Pferderasse, die mittlerweile weltweit gezüchtet wird und zu den beliebtesten Sport- und Freizeitpferden gehört. Ob Dressur, Springen oder Vielseitigkeit, die sportlichen Tiere zeigen auf allen Gebieten großes Talent und sind ihrem Reiter ein zuverlässiger Partner. So gehören zu ihren berühmten Rassevertretern auch einige Olympiasieger. 

Wo kommen die Hannoveraner her?

Bereits im 16. Jahrhundert begann im heutigen Bundesland Niedersachsen, in einem Gebiet zwischen Weser, Elbe und Ems, die Zucht der Hannoveraner-Pferde. Das ursprüngliche Zuchtziel war dabei ein zuverlässiges und starkes Arbeitspferd, welches in der Landwirtschaft oder zu militärischen Zwecken eingesetzt werden konnte. Vor allem Bauern züchteten den Hannoveraner vermehrt, setzten ihn wochentags als Ackerpferd ein und spannten ihn sonntags für den Kirchengang vor die Kutsche.

Im Jahre 1735 fand die Gründung des berühmten Landgestüts Celle statt, wo auch die ersten Aufzeichnungen für Decksprünge und Fohlengeburten der Rasse erfolgten. Ab dem 19. Jahrhundert fand mithilfe von Englischen Vollblüter und Trakehnern eine Veredelung der Rasse statt, wodurch spätestens mit Beginn der Industrialisierung, der heute bekannte, sportliche Hannoveraner-Typ entstand.

Verantwortlich für die weltweite Verbreitung der Rasse war natürlich der Beginn des Profireitsports, bei welchem der Hannoveraner seine enormen sportlichen Leistungen in Dressur, Springen und Vielseitigkeit präsentierte. Heute wird die Rasse nicht mehr nur in Deutschland gezüchtet, sondern weltweit und gehört zu den beliebtesten und erfolgreichsten im gesamten Reitsport.

 

Ein brauner Hannoveraner mit eingeflochtener Mähne und einer Trense
Ein Hannoveraner mit Trense
Foto © olgaru79 shutterstock.com

Wie ist der Charakter eines Hannoveraners?

Hannoveraner sind sehr umgängliche und freundliche Pferde, mit großer Intelligenz, Nervenstärke und hoher Lernbereitschaft. Zusammen mit ihren sportlichen Fähigkeiten und dem enormen Ehrgeiz sind sie ihrem Reiter ein zuverlässiger Sportpartner.

Hannoveraner sind im Grunde geborene Sieger und beweisen dies auf Turnieren und sogar in olympischen Disziplinen nur zu gerne. Aber auch für Reitanfänger und klassische Freizeitreiter ist der Niedersachsen gut geeignet. Dank seines angenehmen Wesens ist er deshalb auch in fast jedem Reitstall zu finden und eine der häufigsten Pferderassen dieser Welt. Dennoch gibt es auch beim Hannoveraner temperamentvolle Vertreter, die sensibel auf Reize oder Umwelteinflüsse reagieren und eine einfühlsame Hand benötigen.

Wie sieht ein Hannoveraner aus?

Der Hannoveraner ist optisch dem klassischen Warmblut zuzuordnen, hat ein Stockmaß von rund 165 cm und erscheint recht großrahmig. Deshalb ist er aber auch perfekt für alle Reitsportarten geeignet.

Hinzu kommen raumgreifende und äußerst schwungvoll Bewegungen, die ihm zusätzlich eine gewisse Eleganz verleihen. Der durch Vollbluteinfluss entstandene edle Kopf mit großen Augen und langen Ohren, der lange und wohlgeformte Hals, die schräge Schulter und der gut bemuskelte Rücken runden dabei das sportliche Gesamtbild ab. Hinsichtlich des Fells sind beim Hannoveraner alle Grundfarben, also Schimmel, Rappe, Brauner und Fuchs, mit verschiedenen Abzeichen möglich.

Ein fuchsfarbener und ein brauner Hannoveraner nebeneinander mit Blick in die Kamera
Ein fuchsfarbener und ein brauner Hannoveraner
Foto © Petra Weishaar shutterstock.com

Für was ist der Hannoveraner am besten geeignet?

Langer Schritt, raumgreifender Trab und hervorragender Galopp öffnen dem Hannoveraner alle Tore zum modernen Reitsport. In den Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit beweist er große Leistungsfähigkeit und zählt zu den Legenden des Reitsports. Sogar bei Olympischen Spielen holten Hannoveraner mit ihren Reitern Gold und verlängerten so die Liste der berühmten Rassevertreter. Generell wird der ehrgeizige Hannoveraner also vor allem anspruchsvollen Reitern im Turniersport gerecht.

Aber auch im klassischen Freizeitreiten ist der sportliche Niedersachse häufig vertreten und wird vor allem von Reitanfängern für sein freundliches und gutmütiges Wesen hochgeschätzt. Ebenfalls eine gute Figur macht der Hannoveraner vor der Kutsche oder als Voltigierpferd. Dabei zeigt er eine gute Nervenstärke, die auch bei der Ausbildung zum Polizeipferd geschätzt wird. Und selbst im Westernreitsport finden sich vereinzelt Hannoveraner-Pferde und beweisen einmal mehr ihre enorme Vielseitigkeit!

Wie ist die Haltung bei einem Hannoveraner?

Die Haltung eines Hannoveraners ist gilt zwar als unkompliziert, dennoch benötigt er, wie jedes andere Pferd auch, ausreichend Bewegung, Platz, täglichen Weidegang und Kontakt zu Artgenossen. Seine hohe Lernbereitschaft erfordert viel geistige und körperliche Auslastung, was zusätzlich auch sein Wohlbefinden steigert. Andernfalls könnten temperamentvolle Tiere sich schnell langweilen und den täglichen Umgang erschweren.

Der Hannoveraner ist genügsam, aber leichtfuttrig und benötigt als Freizeitpferd nur geringe Mengen Kraftfutter. Sein Raufutter sollte zudem eine hohe Qualität aufweisen und ihm stets ausreichend zur Verfügung stehen.

Rassetypische Erkrankungen sind bei dieser robusten Pferderasse nicht bekannt. Dies ist einer hervorragenden Zuchtarbeit zu verdanken, bei welcher großer Wert auf gesunde und leistungsfähige Tiere gelegt wird. Beim Einsatz im Leistungssport ist der Bewegungsapparat jedoch starken Belastungen ausgesetzt, was unter Umständen zu Erkrankungen der Gelenke, Sehnen und Bänder führen kann.

 

Eine braune Hannoveraner-Stute mit trinkendem Fohlen auf einer Wiese mit See im Hintergrund
Eine Hannoveraner-Stute mit Fohlen
Foto © Ralf Liebhold shutterstock.com

Gibt es berühmte Hannoveraner?

Die wohl berühmtesten Rassevertreter der Hannoveraner-Pferde sind die olympischen Gewinner und Weltmeister des Reitsports. Dazu zählen der 2009 verstorbene Wallach Gigolo FRH mit seiner Reiterin Isabel Werth, die zweimal Weltmeister und mehrfach Europameister in der Dressur wurden. Zudem gewannen sie einmal olympisches Gold und zweimal olympisches Silber.

Ebenfalls erfolgreich im Dressursport waren Desperados FRH und seine Reiterin Kristina Bröring-Sprehe, Showtime FRH unter Dorothee Schneider sowie die Stute Escada FRH unter Ingrid Klimke. Checkmate und seine Reiterin Meredith Michaels-Beerbaum wurden zudem Weltmeister im Springen. Da die sportliche Erfolgsserie der Hannoveraner nicht abzureißen scheint, wird diese Liste in den nächsten Jahren wohl noch viel länger.

Wie viel kostet ein Hannoveraner?

Sportlich so erfolgreich wie der Hannoveraner ist wohl kaum eine andere Pferderasse dieser Welt. Vorwiegend als Spring- und Dressurpferd genutzt, kann er aber auch in allen anderen Bereichen des Reitsports zum Einsatz kommen. Auch in den Reiterstaffeln der Polizei sind häufig Hannoveraner-Pferde anzutreffen. Als Kutschpferd beweist er zudem eine enorme Zugkraft, die das doppelte seines Körpergewichts betragen kann.

Wer einen Hannoveraner kaufen möchte, muss dafür zum Teil sehr tief in die Tasche greifen. Denn insbesondere leistungsstarke Tiere mit exzellenter Abstammung werden hochpreisig gehandelt. So gab es in der Vergangenheit auch Hannoveraner, die für mehr als eine Million Euro verkauft wurden. Im Schnitt sind die Pferde aber für 3.000 bis 10.000 € erhältlich.

 

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