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Eingeklemmter Nerv beim Pferd

von
Susanne Krauzig
zuletzt aktualisiert 25.09.2024
Eine Person legt sanft beide Hände auf den Rücken eines braunen Pferdes, während sie es untersucht.
Foto © Samoli shutterstock
Inhaltsverzeichnis

Erstveröffentlichung am 17.01.2024Es hat schon Pferde gegeben, die ohne das kleinste Anzeichen einer Verletzung plötzlich einen Huf nicht mehr belasten konnten. Oder sie trugen mit einem Mal ihren Schweif völlig schief. Andere, die normalerweise weiche Gänge hatten, waren von heute auf morgen kaum mehr auszusitzen.

Wenn Pferde einen Nerv eingeklemmt haben, sind Symptome wie diese nicht ungewöhnlich. Sie können aber auch auf Pferdekrankheiten wie das Cauda-Equina-Syndrom auf DSLD, auf eine Radialisparese oder die Blockade des Iliosakralgelenks hinweisen.

Ein erfahrener Pferdeosteopath kann die Symptome eines eingeklemmten Nervs beim Pferd zumeist recht schnell zum Abklingen bringen. Wenn das nicht klappt, brauchst du einen Tierarzt.

Redaktionelle Mitarbeit: Nelly Sophie Lönker, Medizinredaktion

Hat dein Pferd einen eingeklemmten Nerv?

Viele Reiter hatten selbst schon einmal Ärger mit dem Ischiasnerv und wissen, wie weh ein „Hexenschuss“ tut. Oft reicht eine unbedachte Bewegung aus – und danach hat man noch tagelang Schmerzen. Deinem Freizeitkameraden ergeht es da nicht anders: Wenn beim Pferd ein Nerv eingeklemmt ist, hat es große Schmerzen und kann sich nicht mehr normal bewegen. Für ein Beutetier ist das – von der psychologischen Seite her gesehen – die reinste Katastrophe.

Das Wissen, nicht mehr richtig zu „funktionieren“ falls ein Beutegreifer kommt, ist für ein Fluchttier unglaublich belastend. Es steht deshalb unter Vollstress. Du solltest also Verständnis dafür haben, dass ein Pferd mit eingeklemmtem Nerv neben körperlichen Symptomen vielleicht auch unerwünschte Verhaltensweisen zeigen kann.

Aber hat dein Pferd wirklich „Ischias“ oder ist es vielleicht doch etwas anderes? In den nächsten Abschnitten haben wir für dich verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt.

Ein braunes Pferd wälzt sich auf dem Rücken im Sand eines Paddocks mit Holzzaun, während Staub in die Luft aufwirbelt.
Ein eingeklemmter Nerv beim Pferd kann viele Ursachen haben
Foto © Sabine Hagedorn shutterstock.com

Mögliche Ursachen für einen eingeklemmten Nerv beim Pferd

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie sich beim Pferd ein Nerv einklemmen kann: sei es beim Aufstehen nach dem Wälzen, bei einer verpatzten Landung nach einem Sprung oder beim Ausrutschen im Matsch. Selbst eine ungeschickte Bewegung bei einer Rangelei auf der Koppel oder ein Ausrutscher beim Pferdetransport können ausreichen, um die Bewegungsfähigkeit deines Pferdes für einige Zeit massiv zu beeinträchtigen. In vielen Fällen kann aber ein Osteopath oder ein Physiotherapeut für Pferde dazu beitragen, dass diese Beschwerden schnell wieder abklingen.

Diagnose eines eingeklemmten Nervs beim Pferd

Die Diagnosemethoden bei einem eingeklemmten Nerv deines Pferdes variieren je nach Lokalisation der Beschwerden. Für einen Tierarzt sind solche Diagnosen echte Herausforderungen. Symptome, die auf einen eingeklemmten Nerv schließen lassen, können durch sehr viele verschiedene Erkrankungen verursacht werden.

Tierheilpraktiker, die mit manueller Therapie arbeiten, legen weniger Wert auf eine umfassende Diagnose als auf eine rasche Linderung der Symptome. Letztendlich liegt es bei dir zu entscheiden, was dir wichtiger ist: genau zu wissen, aus welchem Grund dein Pferd die Symptome eines eingeklemmten Nervs zeigt – oder sie möglichst schnell auf natürliche Weise zu reduzieren.

Zwei Frauen stehen mit einem dunklem Pferd unter roten Wärmelampen, streicheln und beruhigen es. Im Hintergrund ist eine weiße Backsteinwand und grüne Topfpflanze zu sehen.
Eingeklemmten Nerv beim Pferd mit Infrarot-Bestrahlung behandeln
Foto © koldo_studio shutterstock.com

Pferd Nerv eingeklemmt: Behandlung

Ein Tierarzt richtet nach seiner umfangreichen Diagnose die Behandlung eines eingeklemmten Nervs beim Pferd ganz auf den zugrundeliegenden Befund aus. Je nach Ursache kann er abschwellend wirkende Medikamente (Antiphlogistika), kortisonhaltige Präparate oder Schmerzmittel für Pferde verordnen. Bei Myopathien (Muskelerkrankungen) oder neurologischen Erkrankungen wird er diese Krankheiten mit speziell dafür geeigneten Medikamenten behandeln.

Außerdem wird er dir eine Empfehlung für eine situationangepasste Bewegungstherapie geben. Natürlich wird er dich auch beraten, falls er der Meinung ist, dass die Beschwerden deines Pferdes unter Umständen mit deinem Sattel oder mit deiner Reitweise zu tun haben könnten. Das tut aber auch der Naturheilpraktiker – nur ist er eher Praktiker und probiert lieber, als dass er analysiert. Wenn du Tierarzt, Pferdeosteopathen und Pferdephysiotherapeuten gemeinsam einspannen kannst, hast du extrem gute Erfolgsaussichten.

Falls du zusätzlich einen erfahrenen Tierheilpraktiker, der sich mit Homöopathie bei Pferden auskennt, in dein Team holen kannst, bekommt dein Freizeitkamerad auch positiven Input auf der feinstofflichen Ebene. Außerdem kannst du die Genesung deines Pferdes mit Kräutermischungen unterstūtzen, die auch als Zusatzfuttermittel bei Arthrose eingesetzt werden. Teufelskralle, Ginseng, CBD & Co können beim Pferd ebenso wirksam sein wie beim Menschen.

Vorbeugung gegen eingeklemmte Nerven beim Pferd

Wie beugt man einem "Hexenschuss" vor? Durch bewusste Bewegungen und vor allem durch ausreichend Bewegung. Gut ausgebildete Rücken-, Bauch- und Nackenmuskulatur fangen problemlos kleine Ausrutscher ab. Wenn die stabilisierenden Muskeln aber nicht ausreichend entwickelt sind, passiert es in solchen Situationen schnell, dass bei Mensch oder Pferd ein Nerv eingeklemmt wird.

Zusätzlich zum regelmäßigen Muskelaufbau-Training beim Pferd lohnt es sich auch, die Haltungsbedingungen in Augenschein zu nehmen. Gibt es bei Offenstallhaltung vielleicht Rangeleien in der Gruppe, die Verletzungen verursachen könnten? Hat dein Pferd bei Paddockhaltung vielleicht Stress mit einem seiner Boxen-Nachbarn und schlägt deshalb an die Boxenwand oder scharrt andauernd am Boden? Oft reicht es aus, solche Probleme zu identifizieren, um die Ursache der Probleme deines Pferdes zu beseitigen.

 

 

Quellenangaben

https://www.mdpi.com/2076-2615/11/2/422/htm#B134-animals-11-00422

https://tmbz-seehof.de/multiple-nervenlaehmung-an-der-schultergliedmasse

https://www.msdmanuals.com/de/profi/neurologische-krankheiten/erkrankungen-des-r%C3%BCckenmarks/cauda-equina-syndrom#:~:text=Das%20Cauda%2Dequina%2DS…

https://flexikon.doccheck.com/de/Cauda-equina-Syndrom_(Pferd)

https://flexikon.doccheck.com/de/Nervus_ischiadicus_(Veterin%C3%A4rmedizin)

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