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Working Equitation – mehr als nur ein Hype

zuletzt aktualisiert 15.07.2024
Platzhalter Trabland Pferd
Foto © Parilov - shutterstock & Trabland Peter Schmitz
Inhaltsverzeichnis

Von Emmeline Moyon - In mediterranen Ländern wie Frankreich, Italien, Spanien und Portugal war die heutige Sportart Working Equitation früher nichts anderes als die Arbeitsreitweise der berittenen Hirten. Frei laufende Rinder- und Pferdeherden wurden damals stundenlang auf großflächigem Gelände gehütet. Dabei entwickelte sich eine „abgespeckte“ Version der klassischen Reitkunst. Um diese traditionellen Arbeitsreitweisen zu erhalten, wurde Working Equitation als Disziplin für den Reitsport eingeführt. Ganz nebenbei trägt Working Equitation auch noch dazu bei, traditionell genutzte Rassen zu fördern.

 

Was ist Working Equitation?

In vielen europäischen Ländern, aus denen sich die heutige Working Equitation entwickelt hat, ist diese Arbeitsreitweise nach wie vor ein Bestandteil der ländlichen Kultur. So reiten zum Beispiel in der Camargue die Gardians ihre Pferde immer noch wie vor hundert Jahren. In Portugal gibt es die Campesinos und in Spanien die Vaqueros, die als berittene Hirten arbeiten. Und in der italienischen Toskana sorgt die Butterie weiterhin für den Erhalt der reiterlichen Tradition.

Bei der ursprünglich für die Rinderarbeit genutzten Working Equitation werden heute viele verschiedene Elemente kombiniert. Auf Working Equitation Turnieren sind die einzelnen Aufgaben an die Reitelemente von früher angepasst. Reiter und Pferd dürfen ihr Können unter anderem in den Bereichen Geschicklichkeit, Dressur, Stil-Trail und Speed-Trail zeigen. Sogar Rinder treiben wird auf Working Equitation Turnieren gezeigt. International wird Working Equitation in mehr als 28 Ländern über den WAWE-Verband organisiert.

Was bedeutet Working Equitation genau?

Der Begriff „Working Equitation“ kommt eigentlich aus Großbritannien und hat sich mit der Zeit international durchgesetzt. „Working“ steht für die Arbeit mit den Pferden in der Landwirtschaft. Das Wort „Equitation“ steht für Reiten, Reitkunst oder Reitweise. L´équitation beutetet übrigens auch aus dem Französischen übersetzt „Reitkunst“. Wörtlich übersetzt bedeutet Working Equitation schlicht und einfach Arbeitsreitweise. 

Was macht man bei Working Equitation?

Wenn du auf einem Turnier antreten möchtest, solltest du die 4 Teildisziplinen der Working Equitation gut beherrschen. Mit stilistische Besonderheiten wie traditioneller Kleidung und Hirtensätteln kannst du authentisch die Kultur vertreten, die im jeweiligen Land typisch ist. Die Dressur beinhaltet die Lektionen E bis S. Du kannst sie bei deiner Darbietung mit Musik unterlegen, die zu euer gezeigten Dressur passt.

Beim Stil-Trail sollten du und dein Pferd die vorgegebenen Hindernisse möglichst souverän und korrekt überwinden. Auch der Speed-Trail besteht aus Hindernissen, die ihr zu überwinden habt – aber diesmal auf Zeit. Bei der Rinderarbeit solltest du es mit deinem Pferd schaffen, ein Rind von der Herde zu trennen und in eine dafür vorgesehene Zone zu treiben.

 

Was sind Working Equitation Hindernisse?

Was erwartet dich bei Working Equitation Trail Hindernissen? Beim Trail reiten kannst du mit Hindernissen rechnen, die deine präzise Hilfengebung und die Kooperationsbereitschaft deines Pferdes auf den Prüfstand stellen. Außerdem werden euch Aufgaben gestellt, die euer Vertrauen ineinander prüfen und stärken sollen. Im Stil-Trail kannst du mit bis zu 15 verschiedenen Hindernissen rechnen.

Fortgeschrittene in der Disziplin Working Equitation können einen Working Equitation Trail Parcours auch auf Zeit bewältigen. Das ist dann der sogenannte „Speed-Trail“. Die einzelnen Working Equitation Aufgaben sind aber stets dem aktuellen Können von Pferd und Reiter angepasst und entsprechen verschiedenen Herausforderungen, denen Rinderhirten früher bei ihrer Arbeit begegneten.

Welche Hindernisse gibt es bei Working Equitation?

Ein Working Equitation Pferd sollte etwa fünfzehn Hindernisse beherrschen, mit denen es auf einem Turnier konfrontiert werden kann. In den Anfängerklassen kannst du mit Hindernissen wie der Brücke, dem Slalom und Tonnen wie beim Barrel Racing rechnen. Tor und Pferch gehören ebenfalls zu den ersten Working Equitation Aufgaben.

Dann wird es spannender, zum Beispiel beim Ringe stechen mit Stier-Attrappen. Der Krug, die Glockengasse und ein einfacher Sprung gehören auch noch zum Einsteiger-Level. In den höheren Klassen sind schließlich anspruchsvollere Hindernisse angesagt. Du kannst dich dann auf einen Wassergaben, eine Travers-Stange und auf ein Rückwärts-Slalom einstellen.

Welche Leistungsklassen gibt es bei der Working Equitation?

Working Equitation Turniere werden in verschiedene Klassen unterteilt. Working Equitation Einsteiger starten dabei zunächst in Klasse E und A. Diese beinhalten verschiedene Gangarten und der Leistung entsprechend unterschiedliche Working Equitation Übungen. In der Klasse L solltest du schon einfache Galoppwechsel und korrektes Rückwärtsrichten beherrschen.

Bei der Klasse M werden verschiedene Seitengänge verlangt. Ab Klasse M ist übrigens die Nutzung einer Kandare erlaubt. In der Klasse S, der Meisterklasse, werden Pirouetten und Galopptraversalen abgefragt. Du solltest problemlos einhändig reiten können, wenn du in der Klasse S antreten möchtest. Ab Klasse L kann übrigens auch verlangt werden, dass du mit deinem Pferd ein Rind von seiner Herde trennst – und zwar mit laufender Stoppuhr.

Welcher Sattel für Working Equitation?

Vielleicht fragst du dich, ob du einen speziellen Working Equitation Sattel brauchst? Natürlich kannst du zwischen verschiedenen Satteltypen wählen, die für diese spezielle Arbeitsreitweise geeignet sind. Traditionelle Working Equitation Sättel haben eine ziemlich große Auflagefläche. Dadurch wurde früher der Rücken des Pferdes bei der langen Arbeit im Gelände geschont. Es ist aber wichtiger, dass ein Working Equitation Sattel gut zu dir und deinem Pferd passt, als dass er zu hundert Prozent einem traditionellen Satteltyp entspricht.

Wo wird Working Equitation in Deutschland angeboten?

In Deutschland ist Working Equitation mittlerweile sehr beliebt. Stefan Baumgartner hat 2008 das erste Working Equitation Turnier in Deutschland ausgerichtet. Zuständig für Working Equitation in Deutschland ist der „Working Equitation Deutschland e.V.“, kurz auch WED e.V. Über diesen Verein kannst du geeignete regionale Gruppen, Trainer und Termine finden. Der WED richtet auch Meisterschaften aus. Trainer für Working Equitation gibt es in ganz Deutschland - wahrscheinlich auch in deiner Region.

 

Welche Voraussetzungen gelten für WED-Turniere?

Grundsätzlich ist jedes Team aus Pferd und Reiter bei der Working Equitation willkommen, unabhängig von der Pferderasse und ihrem aktuellen Leistungsniveau. Um an einem Turnier mit Rinderarbeit teilnehmen zu können, brauchst du allerdings den sogenannten „Rinderschein Working Equitation“. Dieses Zertifikat wird aus Tierschutz-Gründen verlangt. Mit ihm belegst du, dass du die Grundlagen der Arbeit mit Rindern kennst und entsprechend gut mit ihnen umgehen kannst.

 

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