Beim Einreiten eines Pferdes übernimmt ein erfahrener Reiter seine Grundausbildung. Dieser sogenannte “Beritt” ist aber auch bei einem bereits ausgebildeten Pferd möglich, um seine Reaktionen auf die Reiterhilfen zu verfeinern oder um Fehler zu korrigieren. In beiden Fällen engagieren die Besitzer häufig einen qualifizierten Bereiter, der das Pferd gegen Bezahlung entsprechend ausbildet.
Was der Ausdruck „Beritt“ genau bedeutet, ab welchem Alter dieser stattfindet, welche Kosten damit verbunden sind und ob man ein Pferd auch selbst einreiten kann, beantworten die nächsten Abschnitte.
Wenn vom sogenannten “Beritt” gesprochen wird, ist damit die Ausbildung oder das Training eines Pferdes durch einen erfahrenen Reiter/Bereiter gemeint. Dabei lernt das Pferd die erforderlichen Grundlagen, um auf die Hilfen seines Reiters korrekt zu reagieren. Das Pferd kann im Rahmen seiner Grundausbildung in verschiedenen Reitweisen ausgebildet werden. Zudem ist das Training bestimmter Lektionen für den Turniersport möglich. Viele Reiter stoßen nämlich früher oder später an ihre Grenzen, wenn es um die Ausbildung eines Pferdes in höheren Turnierklassen geht.
Über den Ablauf des Beritts einigen sich Pferdebesitzer und Bereiter im Voraus. In diesem Rahmen können auch Ausbildungsfehler aus der Vergangenheit korrigiert werden. Das Pferd wird so lange trainiert, bis das vereinbarte Ausbildungsziel erreicht ist. Die Ausbildung selbst sollte natürlich einfühlsam und möglichst im Rahmen einer artgerechten Pferdehaltung erfolgen. Andernfalls sind spätere Probleme fast schon vorprogrammiert.
Beim Beritt wird zwischen Teilberitt und Vollberitt unterschieden. Während beim Vollberitt die Ausbildung ausschließlich vom Bereiter durchgeführt wird, arbeiten beim Teilberitt Pferdebesitzer/Reiter und Bereiter eng zusammen und wechseln sich mit den Trainingseinheiten ab. Ein Vollberitt findet häufig bei Jungtieren statt, während der Teilberitt vorrangig bei Korrekturen oder im Rahmen des Turniersports zu finden ist.
Wann ein Jungpferd eingeritten werden kann, ist abhängig von der Rasse, aber auch von Pferd zu Pferd sehr unterschiedlich. So sind Islandpferde erst mit etwa fünf Jahren geistig und körperlich weit genug entwickelt, dass sie eingeritten werden können. Warmblüter im Hochleistungssport werden hingegen häufig schon mit drei Jahren eingeritten, wobei viele Besitzer auch mit der Grundausbildung bis zum Alter von vier Jahren warten.
Im Schnitt beginnt die Pferdeausbildung also im Alter von drei bis fünf Jahren. Aber auch ältere Pferde können noch eingeritten werden. Der Beritt älterer Pferde ist in der Regel jedoch schwieriger. Generell kann jedes Pferd eingeritten werden, sobald es motorisch und psychisch dazu bereit ist.
Die Dauer des Beritts hängt natürlich vom vereinbarten Ausbildungsziel ab. Normalerweise dauert es länger, ein Jungpferd einzureiten, als ein bereits eingerittenes Pferd weiter zu fördern. Eine Korrektur von früheren Ausbildungsfehlern kann allerdings sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Beritt von Turnierpferden im Rahmen des Profisports wird oft erst dann beendet, wenn das Pferd nicht mehr im Turniersport eingesetzt wird.
Wurde der Beritt nur für einen bestimmten Zeitraum vereinbart, wird das Pferd in einigen Monaten intensiv ausgebildet. Die jeweiligen Trainingseinheiten erfolgen hier täglich. Bei einer dauerhaften Begleitung erfolgt der Beritt in regelmäßigen Abständen und wird durch Reitunterricht für den Besitzer ergänzt. Diese Methode ist zum Beispiel im Profisport gängig, um das Können von Pferd und Reiter zu steigern.
In der Regel werden Pferde durch einen erfahrenen Reiter, im besten Fall durch einen qualifizierten Bereiter ausgebildet. Wer über entsprechende Reiterfahrung verfügt, kann sein Pferd aber auch selbst ausbilden. Dieses Vorhaben sollte jedoch niemals unterschätzt werden, da Pferde sehr sensibel sind und bereits kleine Fehler große Probleme nach sich ziehen können. Jungpferde benötigen beim Beritt eine besonders klare Struktur. Bei der Jungpferdeausbildung macht es in jedem Fall Sinn, mit einem kompetenten Trainer zusammenzuarbeiten.
Die Kosten einer Pferdeausbildung hängen zunächst einmal davon ab, ob das Pferd für den jeweiligen Zeitraum im Stall des Bereiters untergebracht ist. In diesem Fall wird neben dem Beritt auch noch die Stallmiete berechnet. Bei einem Vollberitt fallen zwischen 500 und 1000 Euro pro Monat an, abhängig von den jeweiligen Unterbringungskosten. Wird die Ausbildung von einem renommierten Bereiter vorgenommen, können die Kosten sogar noch wesentlich höher liegen.
Anders bei einem Teilberitt: Dabei werden zumeist die Arbeitsstunden des Bereiters in Rechnung gestellt. Bei einer Kombination mit Reitstunden für den Pferdehalter gilt dasselbe. Für Korrekturen oder das Erlernen neuer Lektionen werden oft Pauschalbeträge ausgehandelt.
Um dich Bereiter nennen zu dürfen, brauchst du eine abgeschlossene Berufsausbildung als Pferdewirt und eine entsprechende Zusatzqualifikation. Theoretisch kann aber jeder erfahrene Reiter ein Pferd in Beritt nehmen. Er darf sich allerdings nicht offiziell als Bereiter bezeichnen. Anders als Reitlehrer ist Bereiter eine geschützte Berufsbezeichnung. Auf der Suche nach dem passenden Bereiter ist es günstig, wenn dieser entsprechende Qualifikationen vorlegen kann.
In der Regel findet die Pferdeausbildung in einem sogenannten Ausbildungsstall statt, wo das Pferd für mehrere Wochen oder Monate untergebracht ist. Dabei fällt natürlich Stallmiete an. Wenn ein Pferd in einem Ausbildungs- oder Trainingsstall untergebracht ist, kann der Bereiter allerdings jeden Tag mit ihm arbeiten. Beim mobilen Beritt ist das nicht immer möglich.
Wenn das Training oder die Ausbildung eines Pferdes in seinem Heimatstall stattfinden, reist der mobile Bereiter für jede Trainingseinheit an. Das ist mit entsprechenden Anfahrtskosten verbunden. Ein Beritt im eigenen Stall verursacht auf jeden Fall weniger Stress für das Pferd. Der Besitzer sollte aber einkalkulieren, dass ihm die Anfahrtskosten des Trainers in Rechnung gestellt werden.
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