Pferdesolarium

Ein Solarium wird häufig mit Körperbräune in Verbindung gebracht, was aber nicht dem Nutzen eines Pferdesolariums entspricht. Es kann so viel mehr. Die vielen positiven Eigenschaften sind für Pferde sehr günstig und können das Training ideal ergänzen.

So lockert die Wärme die Muskulatur, regt die Durchblutung an und sorgt für ein schnelleres Abschwitzen.

Auch für Tiere mit chronischen Schmerzen und Verspannungen ist eine Infrarotbehandlung empfehlenswert.

Solarien gibt es in unterschiedlichen Preisklassen – von der Standardausstattung bis zum Luxusgerät. Egal für welches Modell des Solariums für das Pferd man sich entscheidet, es ist definitiv eine Aufwertung für jeden Stall.

Ein Pferdesolarium hat nichts mit einem Solarium für Menschen zu tun. Die Humanvariante wird mit einem tiefenwirksamen, ultravioletten Licht betrieben, das für die Bräunung der Haut sorgt. Ein Pferdesolarium hingegen funktioniert mit Infrarotlicht. Dieses hat drei verschiedene Wellenlängen.

• Das A-Infrarot ist kurzwellig. Es dringt problemlos in die Haut ein und gelangt so in das Körperinnere. Das A-Infrarot hat die intensivste Wärmestrahlung und Tiefenwirkung.
• Das B-Infrarot ist mittelwellig mit mittlerer Wärmestrahlung. Es erreicht die Oberhaut und dringt bis zur Lederhaut vor.
• Die dritte Variante, das C-Infrarot, ist langwellig. Es breitet sich auf der Oberhaut aus, besitzt allerdings kaum Tiefenwirkung. Es hat außerdem die geringste Wärmestrahlung.

Infrarotlicht ist eine Wärmestrahlung, die eine wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung hat. Deshalb wird es im Pferdesolarium eingesetzt.

Ein Solarium wärmt das Pferd auf. Das kann man unter anderem vor dem Reiten nutzen, um die Durchblutung anzuregen und die Muskulatur schon einmal aufzuwärmen, bevor man in den Sattel steigt.

Wichtig: Die Schrittreitphase von mindestens 15 min darf dennoch nicht verkürzt werden, da auch Sehnen und Bänder in den Gliedmaßen aufgewärmt werden müssen.

Vor allem Pferde, die sich sehr festhalten und steif sind, profitieren von der Wärme vor der Arbeit. So können Rückenbeschwerden und andere Verspannungen einfach gelöst werden.

Aber auch nach dem Training ergibt der Einsatz eines Solariums für das Pferd Sinn. Das Infrarotlicht sorgt für einen schnelleren Abbau der Milchsäure und beugt so Muskelkater und unangenehmen Verspannungen vor.

Gleichzeitig wird auch das Immunsystem gestärkt, wodurch das Pferd leistungsstärker und gesünder wird. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass das Pferd unter dem Solarium auch gleich gut abschwitzt und trocknet.

Studien haben gezeigt, dass die Wärme und das Licht eines Solariums sich auch positiv auf die Psyche eines Pferdes auswirken können. Dadurch kann die mentale Leistungsbereitschaft und Motivation des Pferdes sowie das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden.

Bei Verletzungen, chronischen Erkrankungen und Verspannungen kann Infrarotlicht eine sehr erfolgversprechende Therapiemaßnahme sein. Durch die Wärme werden Schmerzen verringert, der Stoffwechsel und die Durchblutung und der Lymphfluss werden angekurbelt und die Dehnbarkeit des Gewebes erhöht. Schmerz- und Entzündungsstoffe können dann schneller abtransportiert werden.

Im Übrigen profitieren nicht nur die Pferde von einer Wärmequelle. Auch viele Reiter wissen es zu schätzen, wenn sie sich im Winter gemeinsam mit ihren Vierbeinern unter den Infrarotlampen des Pferdesolariums aufwärmen können.

Um eine optimale Wirkung zu erzielen, wird eine Behandlung unter dem Pferdesolarium mindestens dreimal pro Woche jeweils vor und nach dem Training empfohlen. Eine Behandlung sollte zehn bis zwanzig Minuten dauern.

Eine längere Behandlung kann das Herz-Kreislauf-System belasten, bei einer kürzeren Dauer wird keine Tiefenwirkung erzielt.

Ein individueller Plan kann am besten mit dem Tierarzt oder einem Therapeuten ausgearbeitet werden.

Ein Pferdesolarium im günstigeren Preisrahmen kostet zwischen drei- und viertausend Euro. Große Profigeräte mit Luxusausstattung können auch bis zu zehntausend Euro kosten. Der genaue Preis richtet sich nach der Ausstattung, etwa der Anzahl der Lampen, der Art der Höhenverstellbarkeit usw.

In der Regel hängen Solarien für Pferde freischwebend an der Decke des Stalls. Sie können in der Höhe verstellt und somit an unterschiedlich große Pferde angepasst werden.

In den Herstellerangaben ist der Mindestabstand zwischen Solarium und Pferderücken angegeben. Dieser liegt meist zwischen 60 und 80 cm und darf niemals unterschritten werden. Bei unsachgemäßem Gebrauch besteht die Gefahr eines Hitzestaus oder gar von Verbrennungen. Ist der Abstand zwischen Lichtquelle und Pferdekörper zu klein, wird die Wärme zu intensiv und schmerzhaft.

Deshalb sollte ein Pferdesolarium für jedes Tier individuell nach den Angaben der Hersteller eingestellt werden. Bei richtiger Bedienung ist die Nutzung eines Pferdesolariums sehr sicher.

In der Regel werden Solarien so angeliefert, dass sie sofort nutzbar sind. Die Ausstattung kann man vor dem Kauf oft selbst aussuchen. Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Höhenverstellung, vor allem, wenn Pferde unterschiedlicher Größen unter dem Pferdesolarium stehen sollen. Nur mit einer optimalen Höhe können alle Vorteile der Wärmebehandlung zur Geltung gebracht werden. Es gibt Modelle mit einer manuellen oder elektrischen Höhenverstellung. Was für einen selbst infrage kommt, sollte man vorher ausprobieren.

In größeren Ställen macht es Sinn, das Pferdesolarium mit einem Münzautomaten zu betreiben. Die Pferdebesitzer zahlen je nach Dauer der Behandlung und gleichen so die Kosten für Strom, Instandsetzung etc. aus. Dadurch verhindert man eine unsachgemäße und übermäßige sowie verschwenderische Nutzung. Es gibt Modelle, die mit Euromünzen bedient werden können. Teilweise braucht man spezielle Münzen.

Nach einiger Zeit müssen die Lampen ausgetauscht werden. Welche Art von Lampen benötigt wird, gibt der Hersteller in seiner Produktbeschreibung an.