Als Kommunikationsmittel soll das Knotenhalfter dazu dienen, Signale und Hilfen über das Seil präzise und direkt an den Kopf des Pferdes zu übertragen. Bekannt wurde die Verwendung des Knotenhalfters vor allem durch das Horsemanship, gewinnt aber auch in der klassischen Bodenarbeit zunehmend an Bedeutung. Welche Vorteile die liebevoll Knoti genannten Halfter genau bieten und wie sie benutzt werden können, erklärt der folgende Artikel.
Das Knotenhalfter ist ein spezielles Trainingshalfter und gewann in den letzten Jahren vor allem durch seine Verwendung beim Horsemanship oder der klassischen Bodenarbeit an Bedeutung. Es wird aus einem einzelnen, nach einer bestimmten Technik am Pferdekopf verknoteten Seil gefertigt und ermöglicht eine feinere Durchlässigkeit von Hilfen und Signale als ein klassisches Stallhalfter. Gleichzeitig wirkt das umgangssprachlich auch Knoti genannte Knotenhalfter aber auch schärfer, weshalb der Umgang einiges an Übung sowie eine ruhige Hand erfordert.
Durch die präzise Kommunikation bietet das Knotenhalfter folgende Vorteile:
-feinere Gabe von Hilfen und Signalen
-stärkere Kopfkontrolle
-positives Verhalten wird durch Druckentlastung bestärkt
Bei der Verwendung von einem Knoti muss beachtet werden, dass es kein Stallhalfter zum Anbinden eines Pferdes ist! Denn es hat keine Sollbruchstelle und muss zudem immer richtig geknotet werden, damit sich das Pferd nicht verletzt. Mit seinem leichten Gewicht und der lockeren Passform ist es generell aber sehr angenehm für das Pferd zu tragen. Ein Knoti kann als vorgeknüpfte Variante im Handel gekauft werden oder selbst geknüpft werden. Zudem ist die Kombination mit Zügeln möglich.
Für Westernreiter gehört das Knotenhalfter schon immer zur Standardausrüstung und wird in den Bereichen Führ- und Verladetraining, Bodenarbeit, Wanderreiten oder Spazierengehen genutzt. Aber auch beim Reiten oder Longieren kann das Knoti Verwendung finden und wurde insbesondere durch seinen Einsatz beim Horsemanship populär.
In den letzten Jahren gewann die Verwendung eines Knotis vor allem in den Bereichen der Bodenarbeit an Bedeutung. Dort nimmt es, je nachdem, welche Zugrichtung mit dem Seil vermittelt wird, präzisen Einfluss auf drei Punkte des Pferdekopfs: Nase, Backen und Genick. Wird das Seil nach hinten bewegt, wird Druck auf die Nase ausgeübt. Wird es zur Seite geschwungen, entsteht Zug im hinteren Bereich der Backen. Entsteht leichter Zug am Seil nach vorne, wirkt der Druck/Zug im Bereich des Genicks. Dementsprechend bewegt sich das Pferd in eine bestimmte Richtung, um dem Druck oder Zug zu entkommen. Wichtig ist, dass kein dauerhafter Zug oder Druck auf das Knotenhalfter entsteht, um Verletzungen und Kopfscheu durch Einschneiden der Seile zu vermeiden.
Knoten und Bänder haben bei dieser Halfterart also einen starken Einfluss auf den Pferdekopf und können mitunter ein zuverlässiger Trainingspartner sein. Voraussetzung hierfür sind der richtige Sitz am Pferdekopf und das richtige Verknoten.
Sobald das Knotenhalfter angelegt wurde, muss es auf seinen korrekten Sitz überprüft werden. So müssen zum Beispiel die Knoten immer an der richtigen Position liegen, damit sie keinen Druck auf empfindliche Bereiche ausüben. Das Halfter darf außerdem nicht zu eng und auch nicht zu locker sitzen. Andernfalls schneiden die Seile ein oder Hilfen und Signale werden nicht mehr präzise weitergegeben. Eine Handbreit Platz unter dem Kinn ist generell eine gute Empfehlung, während der Knoten vom Nasenriemen zwei Fingerbreit unter dem Jochbein des Pferdes liegen sollte.
Hinter der Ganasche verläuft stets der Länge Riemen des Knotis und gewährleistet so eine optimale Druckverteilung. Gleichzeitig bleiben dadurch empfindliche Bereiche und Nervenbahnen ausgespart. Wird das Knoti verschlossen, zeigt das Ende des Seils immer weg vom Auge, um diesen empfindlichen Bereich nicht zu stören.
Das Seil eines Knotenhalfters sollte zwar weich, aber auch nicht zu weich sein, damit es trotzdem seine Wirkung am Pferdekopf erzielt. Auch die Dicke des Seils ist entscheidend und darf weder zu dick noch zu dick sein. Generell ist ein Knotenhalfter eher leicht, aber nicht aus Baumwolle, da dieses Material zu sehr nachgibt. Besser sind Seile aus Materialien wie Polypropylen/Polypropylen Multifil, die es neben einfarbigen Varianten auch mit Mustern gibt. Vorteil dieser Materialien: sie sind reißfest und können sogar bei 30 Grad Celsius in der Waschmaschine gewaschen werden.
Die benötigte Länge Seil für ein Knoti hängt von der jeweiligen Pferdegröße ab. Während für ein kleines Shetland Pony eine Seillänge von 5,10 Metern ausreichen kann, benötigt ein Kaltblut durchschnittlich 8,00 Meter Seil. Im Idealfall wird der Kopf des Pferdes vorab ausgemessen und so die benötigte Länge genau ermittelt. Die Stärke des Seils liegt in einer Spanne von sechs bis acht Millimetern.
Das Knotenhalfter wird immer mit einem sogenannten Sicherheitsknoten verschlossen. Dieser kann selbst unter großer Krafteinwirkung nicht durch Ziehen des Pferdes geöffnet werden. Wichtig ist dabei, dass beide Seilenden des Genickstücks korrekt liegen und nicht verdreht sind. Der Sicherheitsknoten muss in der Regel öfters geübt werden, bis das Knoten einwandfrei klappt.
Wird ein Knotenhalfter genutzt, sollte es optimal an den Pferdekopf angepasst werden. Hierfür wird das Halfter einmal entsprechend geknüpft und kann später immer wieder ganz leicht angelegt werden. Theoretisch können aber die Knoten auch beim späteren Gebrauch verstellt werden und so erneut angepasst werden. Dieser Vorteil ist in der Regel bei bereits vorgeknüpften Knotis aus dem Handel gegeben und wird von vielen Reitern gerne genutzt.
Das Knotenhalfter kann mit wenigen Handgriffen zu einem gebisslosen Zaumzeug umgebaut werden. Dabei werden Zügel mithilfe von Ringen und/oder Karabinerhaken angebracht. In der Regel bestehen die Zügel aus demselben Material wie das Knoti selbst. Auch beim Reiten ermöglicht das Knoti eine präzisere Kommunikation, erfordert aber ruhige Hände und einige Erfahrung. Zum Longieren wird die Verwendung eines Knotis jedoch nicht empfohlen, da hier das Verletzungsrisiko zu groß ist.
Ein Knotenhalfter gehört zur Standardausrüstung eines guten Westernreiters, wurde durch das Horsemanship auf der ganzen Welt bekannt und wird heute vorrangig im Bereich der Bodenarbeit genutzt. Aber auch als Alternative zum gebisslosen Zaumzeug kann es Verwendung finden. Es besteht aus einem einzelnen Seil mit speziellen Knoten und kann mit geübten Handgriffen selbst geknüpft werden. Das Knoti ermöglicht eine präzisere Kommunikation zwischen Pferd und Reiter, gehört jedoch in erfahrene Hände, da bei zu viel Druck Verletzungen auftreten können. Aus diesem Grund war das Knoti auch viele Jahre stark umstritten.